Mit Blick auf Unternehmen wie LVMH, Swatch Group und Kering erscheinen die Geschäftszahlen von Richemont fast antizyklisch.
Denn der Luxusgüterkonzern hat im letzten Quartal 2024 (dem 3. Quartal des Geschäftsjahres von Richemont) bei konstanten Wechselkursen ein Umsatzwachstum in Höhe von zehn Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum erwirtschaftet. Das entspricht 6,15 Milliarden €.
Analysten hatten im Durchschnitt einen Rückgang von 0,7 Prozent erwartet und den Umsatz auf lediglich 5,59 Milliarden € geschätzt.
Mit sieben Prozent Minus im Raum Asia Pacific spiegelt sich aber auch hier die Konsumflaute in China, inklusive Hongkong und Macau. Allein dort betrug der Umsatzrückgang 18 Prozent.
In Europa stieg der Umsatz um 19 Prozent, angetrieben durch eine höhere Inlandsnachfrage und Touristenausgaben. Bemerkenswerte Leistungen verzeichnete Richemont vor allem in Frankreich, der Schweiz und Italien.
Das Umsatzwachstum in Amerika betrug 22 Prozent, wobei es in allen Geschäftsbereichen Zuwächse aufgrund der starken lokalen Nachfrage gab.
In Japan trieben die Ausgaben von Touristen und Einheimischen weiterhin den Umsatz an, der im Vergleich zum Vorjahreszeitraum insgesamt um 19 Prozent stieg.
Der Umsatz in der Region Naher Osten und Afrika stieg um 20 Prozent, angeführt von den Vereinigten Arabischen Emiraten und höheren Touristenausgaben.
Uhrensegment schwächelt
Blickt man nur auf das Uhrensegment von Richemont, sieht es weit weniger rosig aus. Bereits seit Beginn des laufenden Geschäftsjahres ab April 2024 steht in allen Quartalen ein Minus vor der prozentualen Veränderung zum Vergleichsquartal, beginnend mit – 14, über -19 bis zu – 8 Prozent im Weihnachtsquartal 2024, was auf eine Erholung des Uhrengeschäfts hoffen lässt.