Mitte Januar hat das Online-Uhrenportal seine Mitarbeiter über eine neue Organisations- und Führungsstruktur informiert. Anders ausgedrückt bedeutet das, dass etwa jeder vierte Mitarbeiter seinen Arbeitsplatz verliert.
Von einer existenziellen Krise kann aber keine Rede sein, betont das Unternehmen mit Hauptsitz in Karlsruhe. Im Gegenteil. „Im Jahr 2024 war das Unternehmen klar profitabel“, heißt es in der offiziellen Mitteilung.
Mit diesem Schritt will man seine Marktposition ausbauen, teilt Chrono24 mit. So sollen Investitionen in langfristiges und nachhaltiges Wachstum gezielt vorangetrieben und somit der langfristige Erfolg von Chrono24 sichergestellt werden. Zu diesem Zweck sollen unter anderem Entscheidungsprozesse gestrafft, die Zusammenarbeit innerhalb des Unternehmens verbessert und der Fokus auf strategische Prioritäten geschärft werden.
Teil dieser Reorganisation ist aber auch ein Personalabbau von rund 110 Mitarbeitenden über verschiedene Abteilungen und alle Hierarchieebenen des Unternehmens hinweg. Allen betroffenen Mitarbeitenden werden umfangreiche Abfindungspakete angeboten, so Chrono24
Nach der Reorganisation wird Chrono24 rund 350 Mitarbeitende an seinen Standorten in Europa, den USA und Asien beschäftigen.
Mit diesem Schritt passt sich das Portal sicher auch an die rasante Entwicklung des Pre-owned-Marktes mit Uhren an. Nach einem Hoch bei der Nachfrage mit teils irrwitzig hohen Preisen für einzelne Modelle, ging der Markt ab dem 2. Quartal 2022 massiv nach unten. Blickt man sich seitdem die Preisentwicklung an, kann man eine Beruhigung beziehungsweise Normalisierung feststellen.
Das hat sich auf das Geschäft von Chrono24, das mit einer Verkaufsprovision in Höhe von 6,5 Prozent arbeitet, natürlich ausgewirkt.

Wie sich der Markt mit Uhren aus Vorbesitz entwickelt hat, zeigt unter anderem der Uhrenindex ChronoPulse. Es ist das Analysetool von Chrono24, welches auf real erzielten Preisen basiert und die 14 umsatzstärksten Hersteller der letzten drei Jahre auf dem Gebrauchtuhrenmarkt umfasst. Von jedem Hersteller fließen die zehn umsatzstärksten und wichtigsten Modelle in den Index ein. Die jeweiligen Uhren fließen anteilig ihres Transaktionsvolumens in die Berechnung ein. Der Index basiert auf dem Laspeyres-Modell, welches die Veränderung des Preisniveaus angibt.
Über Chrono24
Mit rund 3.000 Händlern und 45.000 privaten Verkäufern in mehr als 120 Ländern zieht die Plattform mehr als neun Millionen Benutzer pro Monat an. Aktuell sind auf Chrono24 etwa 540.000 Uhren gelistet, davon rund 100.000 Rolex-Modelle. Der geschätzte Gesamtwert aller gelisteten Uhren beträgt mehr als sechs Milliarden €.