Schweizer Uhrenexporte: Ist das Ende der Talsohle erreicht?
Sinkendes Wachstum und deutliche Rückgänge vermeldete der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie in vielen 2024er-Monaten, nur selten unterbrochen von einer „leichten Erholung“. Am Ende stand ein Minus von 2,8 Prozent auf 25,9 Milliarden CHF gegenüber 2023.
Nun verkündet der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie das lang ersehnte Exportwachstum. Mit knapp zwei Milliarden CHF lagen die Ausfuhren im Januar 2025 um 4,1 Prozent über denen des Vorjahresmonats.
Ob dies eine nachhaltige Nachfrage-Erholung einleitet, ist hingegen fraglich. Denn von jetzt auf gleich wird sich unter anderem die Einkaufslaune auf dem für die Uhrenindustrie so wichtigen chinesischen Markt nicht wieder einstellen. Grund dafür ist das dortige verlangsamte Wirtschaftswachstum, die Krise auf dem Immobilienmarkt und die Jugendarbeitslosigkeit. All das traf und trifft den Konsum von Luxusgütern empfindlich.
Rückkehr zum Wachstum
Im Januar legte zumindest der wertmäßige Export der Schweizer Uhrenindustrie um 4,1 Prozent zu, die Stückzahlen lagen mit 1,1 Millionen 4,2 Prozent unter denen im Januar 2024.
Uhren aus Edelmetall (+9,7 % nach Wert) sowie bimetallische Modelle (+8,9 %) waren im Januar die Hauptwachstumstreiber, während Stahluhren wertmäßig (-2,4 %) zurückgingen, allerdings bei der Menge um fünf Prozent zulegten.
Uhren mit einem Preis von über 3.000 CHF (Exportpreis) erzielten ein wertmäßiges Wachstum von sieben Prozent (Menge +0,6 %), während Uhren mit einem Preis von unter 200 CHF wertmäßig auf einem Niveau nahe ihrer Leistung vom Januar 2024 blieben (+0,7 %), mengenmäßig jedoch auch um 3,1 Prozent nachgaben.
USA performen gut, China und Hongkong schwächeln, Deutschland stagniert
Die USA (+16,2 % (Wert)) behaupteten ihre Position als führender Markt für Schweizer Uhrenexporte. Japan (+26,2 %) zeichnete sich durch einen bemerkenswerten Aufschwung aus. Hongkong (-11,7 %) und China (-29,1 %) hingegen setzten ihren Abwärtstrend fort und zeigten eine ausgesprochen schwache Leistung.
Unter den zehn führenden Märkten zeigten Singapur (+3,8 %), das Vereinigte Königreich (+3,2 %), die Vereinigten Arabischen Emirate (+14,3 %) und Südkorea (+16,6 %) Zuwächse, während Deutschland (-0,7 %) und Frankreich (-3,7 %) gegenüber dem Januar 2024 zurückfielen.