Sneak-Preview: Die ersten Trends der Watches & Wonders
Die Watches & Wonders Geneva hat sich spätestens seit der Öffnung für den Endkonsumenten im Jahr 2023 für Uhrenliebhaber als würdige Nachfolgerin der Baselworld herauskristallisiert, welche 2019 zum letzten Mal stattgefunden hat.
Dies gilt erst recht, wenn man die Side-Events mitdenkt. Da ist die Time to Watches, auf der es auch für die große Masse erschwingliche Uhren zu entdecken gibt und welche in diesem Jahr erstmals in fußläufiger Entfernung zur pompösen Watches & Wonders stattfindet. Hinzu kommen die zahlreichen Luxus-Uhrenmarken, welche in der Genfer City ihre Neuheiten präsentieren. Zumindest nach außen findet all dies in friedlicher Koexistenz statt.
Den Uhren-Liebhabern, -Journalisten, -Blogger sowie -Händlern kann dies auch herzlich egal sein und einfach die tickende Vielfalt genießen, die es vom 1. bis 7. April in Genf zu entdecken gibt. Die Watches & Wonders selbst finden auf dem Palexpo-Gelände statt, und zwar mit mehr als 60 Ausstellern.
Die ersten Trends haben wir bereits für Sie ermittelt. Dabei erfüllen viele Zeitmesser sogar die Anforderungen mehrerer Trends. Vor allem kräftige Farben haben längst ihren Weg auch auf die Zifferblätter „ernsthafter“ Uhren gefunden, auch bei solchen mit Großen Komplikationen.
Das Zifferblatt als Leinwand: Unifarbene Zifferblätter werden immer en vogue sein. Zunehmend leben die Designer ihrer Kreativität und Fantasie aber auch auf dem Zifferblatt detailliert aus. Sei es, um Funktionen wie Mondphase oder Zweite Zeitzone ansehnliche zum Ausdruck zu bringen, oder um den Blick in die unendlichen Weiten des Universums auf dem sehr begrenzten Platz eines Zifferblattes oder Kunst in Emaille zu inszenieren. Die Uhrzeit gerät dabei manchmal fast in den Hintergrund.

Farbe, Struktur und Muster: Es muss nicht immer gleich ein Gemälde, eine ganze Geschichte oder der Blick ins Universum sein, um das gestalterische Potenzial des Zifferblatts zu nutzen. Farben, Strukturen und Muster bieten ein Füllhorn an Möglichkeiten, einer Uhr ein individuelles Gesicht zu verleihen und zum Hingucker am Handgelenk zu machen.

Attraktive Materialien & neue Techniken: Ähnlich wie beim Design möchte man bei Material und Technik meinen, dass es nichts gibt, was es nicht schon einmal als Teil eines Zeitschreibers ans Handgelenk geschafft hat. Weit gefehlt. Den Konstrukteuren und Gestaltern kommen nach wie vor Innovationen in den Sinn. Hinzu kommen die kreativen Verwendungen von Materialien, welche erst vor wenigen Jahren Einzug in die Uhrenwelt gehalten haben. Aluminiumbronze, Karbon, Titan, Keramik, metallisches Glas – es ist ein weites Feld.

Edle Steine: Bereits im vergangenen Jahr konnte man einen Mikrotrend hin zu Zifferblättern aus Edelsteinen erkennen. Diese ist zwar nicht zum Megatrend avanciert, geblieben sind die edlen Zifferblätter aber sehr wohl und machen aus einem Zeitmesser ein echtes Schmuckstück.

Wirbelwinde fürs Handgelenk: Nicht fehlen dürfen bei einer Watches & Wonders natürlich die sogenannten Großen Komplikationen. Ob man deren Funktionalität nun wirklich benötigt oder nicht, spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Die Crème de la Crème der Uhrmacherkunst am Handgelenk zu wissen, gibt immer ein gutes Gefühl. Das Tourbillon (franz. für Wirbelwind) hat dabei die Nase vorn und erweist sich als unverwüstlicher Klassiker der Haute Horlogerie.

Hemmungsvoll freizügig: Einblicke gewähren – damit tun sich gerade Schweizer Uhrenmarken hier und da schwer. Vor allem, wenn es um Produktionstechniken oder gar Geschäftszahlen geht. Gar nicht schwerfällt es ihnen hingegen, wenn es darum geht, die technische Kompetenz in puncto Uhrwerkstechnik zu zeigen. Da zeigt man sich gerne freizügig – obwohl auch hier der inneren Mechanik geschuldet – Hemmungen durchaus eine Rolle spielen.
