Swarovski trotzt der Krise: Umsatz um 6 Prozent gestiegen

Swarovski trotzt der Krise: Umsatz um 6 Prozent gestiegen

Das Geschäftsjahr 2024 von Swarovski verlief glänzend. Der Kristallschmuckhersteller hat seine Unternehmenszahlen veröffentlicht. Die Bilanz ist ausdrücklich positiv.

Links: Swarovski-Collier „Chroma Twist“ mit grünen Kristallen. © Swarovski

„Rekordbegehrlichkeit“ bei Swarovski

Glänzende Performance. Swarovski hat diese Woche seine Geschäftszahlen für das Jahr 2024 präsentiert. Der Kristallschmuckhersteller aus Österreich konnte seinen Umsatz auf gut 1,9 Milliarden Euro steigern. Das entspricht einem Plus von 6 Prozent. Swarovski berichtet von einem robusten, flächenbereinigten Wachstum von 8 Prozent „in einem schwierigen Handelsumfeld“.

„Der Turnaround ist in vollem Gange“, berichtet Swarovski. Es sei ein Jahr großer Fortschritte, einschließlich eines starken organischen Wachstums und deutlicher Verbesserungen. Das betrifft auch das Betriebsergebnis vor Abschreibungen und den Cashflow. Das Unternehmen spricht gar von einer „Rekordbegehrlichkeit der Marke“, die laut Swarovski auf die ansprechenden Kollektionen und ein faszinierendes Einkaufserlebnis im Einzelhandel zurückzuführen ist.

Das Store-Konzept ist Teil der LUXignite-Strategie von Swarovski. © Swarovski

EBIDTA seit fünf Jahren erstmals wieder positiv

Das Swarovski Crystal Business konnte ein organisches Wachstum von 11 Prozent verzeichnen. Das EBIDTA stieg zweistellig und bringt das Unternehmen im Betriebsergebnis zum ersten Mal seit 5 Jahren wieder vollständig positiv. Genaue Zahlen dazu hat Swarovski allerdings nicht genannt

Der Erfolg dürfte auf eine umfassende Strategie-Änderung zurückzuführen sein. Die sogenannte LUXignite-Strategie, mit der sich Swarovski schon vor zwei Jahren in Richtung Luxus ausgerichtet hat. Der Fokus im Konsumentenbereich liegt auf dem besonderen Einkaufserlebnis in den neu gestalteten Stores, auf kreativen Kollektionen und einem High-Fashion-Look, der die Gen Z ansprechen soll. Hier arbeitet Swarovski mit Stars wie der Popsängerin Ariana Grande, die den Kristallschmuckhersteller als Markenbotschafterin vertreten soll.

Seit 2020 ist Giovanna Battaglia Engelbert die Kreativdirektorin von Swarovski und trägt maßgeblich zum Erfolg der Marke bei. Ihre Schmuckkollektionen wurden in den letzten Jahren in deutlich aufwändig gestalteten Foto-Kampagnen präsentiert, die das Luxus-Image von Swarovski stärken konnten.

Swarovki-CEO Alexis Nasard fasst zusammen:

Diese starken und konsistenten Ergebnisse belegen die Stärke der LUXignite-Strategie und die Fähigkeit von Swarovski, diese mit Bravour umzusetzen. Diese Erfolge in einem schwierigen und volatilen Umfeld sind eine Bestätigung für das Engagement der Mitarbeiter und Partner von Swarovski auf der ganzen Welt sowie für die Unterstützung durch unseren Vorstand und unsere Aktionäre.

Der Erfolg von Swarovski in Zahlen

Der Erfolg von Swarovski zeigt sich deutlich in den Unternehmenszahlen. Die Rentabilität der Geschäfte stieg im Vergleich zu 2023 um 7 Prozent.

Der Schmuckbereich verzeichnet ein organisches Wachstum um 9 Prozent – das entspricht dem dreifachen des Gesamtmarkts. Alle Regionen, in denen Swarovski weltweit vertreten ist, trugen zum Wachstum der Marke bei. In Europa liegt dieses Wachstum bei plus 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In Nord- und Südamerika wuchs die Marke um 10 Prozent und in Asien – trotz einer Stagnation im chinesischen Markt – noch um 3 Prozent.

In 8 von 10 Märkten, in denen Swarovski vertreten ist, konnte das Unternehmen seine Marktanteile steigern. Swarovski verkündete außerdem Rekordumsätze in den USA sowie im heimischen Österreich. Geschäftsführer Nasard bekräftigt, die neue Strategie weiterhin konsequent umsetzen zu wollen.

Swarovski Created Diamonds: Das interesse an Schmuck aus Labordiamanten ist merklich gestiegen. © Swarovski

Swarovski Created Diamonds

Swarovski ist außerdem vor einigen Jahren in das Geschäft mit Labordiamanten eingestiegen, sie werden dort als „Swarovski Created Diamonds“ bezeichnet und konnten den Umsatz des Unternehmens in diesem Bereich mehr als verdoppeln. 

Labordiamanten gelten in der Schmuckbranche nach wie vor als umstrittenes Thema. Gründe dafür sind der starke Preisverfall, der zuletzt bei 90 Prozent lag und fragwürdige Produktionsmethoden sowie lange Lieferketten, die dem oft genannten Claim der Nachhaltigkeit nicht standhalten können. Auf der Seite der Konsumenten sprechen aber vor allem der Preis und das identische Aussehen für die synthetischen Diamanten. 

Vor allem Schmuckhersteller, die aus dem Lifestyle-Bereich kommen und in einsteigerfreundlichen Preislagen wirtschaften, profitieren von der starken Nachfrage. Der Schritt von Swarovski, Labordiamanten in den eigenen Schmuck zu integrieren, kommt dem Bedürfnis vieler Kunden nach. Der Bereich dürfte in Zukunft für das Unternehmen noch wichtiger werden.

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