Schweizer Uhrenindustrie kommt nicht in Fahrt und verzeichnet sogar in den USA ein Minus

Die Schweizer Exportindustrie hat im Februar deutlich mehr Waren ins Ausland verkauft als im Januar (+6,6 %). Das gilt nach einer leichten Erholung im Januar – nachdem man das komplette Vorjahr mit einem wertmäßigen Minus von 2,8 Prozent abgeschlossen hatte – nicht für die Schweizer Uhrenindustrie.

Sogar die Nachfrage in den USA, die in den zurückliegenden Monaten den schwachen Markt China (-25,4 % in 2024) immer wieder ausgleichen konnte, ging zurück. Am Ende summierten sich die Ausfuhren im Februar 2025 auf 1,1 Millionen Stückzahlen und 1,982 Millionen CHF (Armbanduhren + andere Produkte der Schweizer Uhrenindustrie).

Damit sind die Exporte von Swiss-Made-Uhren im Februar umsatzmäßig auf den niedrigsten Stand seit September 2024 gesunken.

Und so trägt die eidgenössische Uhrenindustrie bereits nach den ersten beiden Monaten des neuen Jahres ein kumuliertes, wertmäßiges Minus von 2,4 Prozent.

Fast alle Kategorien und Preissegmente verlieren

Die Entwicklung im Februar wurde hauptsächlich durch den Rückgang der Exporte von Stahluhren gebremst, die wertmäßig um acht Prozent zurückgingen. Uhren aus Edelmetallen konnten sich dagegen besser behaupten und verzeichneten „nur“ einen Rückgang von 4,4 Prozent. Bimetalluhren (-12 %) und Uhren aus anderen Metallen (-24,5 %) verzeichneten sogar noch deutlichere Rückgänge.

Insgesamt wurden im Februar 102.000 Uhren weniger exportiert, wobei der Rückgang in der Kategorie Andere Metalle (-28,9 %) besonders ausgeprägt war, gefolgt von solchen aus Edelmetallen mit einem mengenmäßigen Rückgang von 19 Prozent.

Nur Uhren mit einem Exportpreis unter 200 CHF erzielten im Monat ein positives Ergebnis (+2,7 %). Andere Preissegmente hingegen verzeichneten mehr oder weniger starke Rückgänge, insbesondere Uhren zwischen 500 und 3.000 CHF, die um 15,4 Prozent fielen. Auch Uhren über 3.000 CHF verzeichneten einen Rückgang von 7,3 Prozent.

US-Amerikaner kaufen weniger Schweizer Uhren, China stürzt weiter ab

Die meisten wichtigen Märkte verzeichneten im Februar deutliche Rückgänge. Die USA, aktuell auf Platz eins im schweizerischen Ranking der führenden Länder für Uhrenexporte, verzeichneten ein Minus von 6,7 Prozent.

Hongkong setzte seinen Abwärtstrend mit einem Minus von 12,5 Prozent fort, während China trotz eines günstigen Basiseffekts mit einem Minus von 25 weiter massiv fiel. Bereits im Februar und auch im gesamten Jahr 2024 lagen die Ausfuhren nach China 25 Prozent unter den jeweiligen Vorjahreszeiträumen.

Von einer vorübergehenden Schwäche des so bedeutenden Marktes für die Schweizer Uhrenindustrie kann also keine Rede sein. Im Jahr 2024 rangierte China auf Platz zwei der wichtigsten Exportmärkte für Swiss-Made-Uhren – noch. Denn Japan hatte seit geraumer Zeit deutlich aufgeholt. So wurden im vergangenen Jahr Uhren im Wert von 2,053 Milliarden CHF nach China exportiert, nach Japan betrug der Exportwert 1,965 Milliarden CHF.

Der Haken: Auch die Exporte nach Japan verzeichneten im Februar 2024 ein massives wertmäßiges Minus von 19,1 Prozent. Das Land rutschte damit im zurückliegenden Monat auf Platz sechs des Exportrankings der Schweizer Uhrenindustrie ab (2024: Platz 3; 2025: Platz 3).

Der Rückgang in Großbritannien fiel im Februar im Vergleich zum Vorjahresmonat moderater aus (-1,9 %). Singapur entwickelte sich analog zu den anderen großen asiatischen Märkten und verzeichnete einen Rückgang von 12,7 Prozent.

Erfreulich entwickelten sich hingegen die Exporte nach Deutschland. Diese lagen im Februar wertmäßig drei Prozent über denen im Februar vergangenen Jahres. In den beiden ersten Monaten des jungen Jahres lagen sie kumuliert 1,2 Prozent über denen des Vorjahreszeitraumes.

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