Edelstein des Monats April: Der Diamant

Der Geburtsstein für den Monat April ist der Diamant. Der wohl beliebteste Klassiker unter den Edelsteinen hat viel über sich zu erzählen. Wir fassen noch einmal zusammen, was ihn so besonders macht.

Links: Diamantschmuck aus der „Giardini Segreti“ Kollektion von Pasquale Bruni.

Geburtssteine: Grundlage für personalisierten Schmuck

Die Geburtssteine sind etwas Großartiges. Jedem Monat des Jahres ist ein Edelstein – und manchmal sogar mehrere – zugeordnet. Dadurch ergibt sich eine Grundlage für personalisierten Schmuck, der seine Besitzer besonders anspricht und zudem man eine tiefere, emotionalere Bindung aufbauen kann. Deswegen ist es auch kein Wunder, dass Geburtsteine gerne als Mittelstück für einen Antragsring verwendet werden. 

Zuletzt hatten wir über den Aquamarin, dem Geburtsstein der März-Geborenen berichtet. In diesem Monat, dem April, ist es der Diamant. Man könnte fast meinen, das ist ein bisschen langweilig, den immerhin ist der Diamant quasi der König unter den Edelsteinen und definitiv nicht nur im April ein Star, sondern das ganze Jahr über. Wenn überhaupt, dann sind es andere Edelsteine, die zum Diamant hinzukombiniert werden, nicht umgekehrt. Also, dann Diamant mit noch mehr Diamant verschönern? Absolut! Denn der Stein ist äußert vielseitig und kommt auch in mehreren Farben vor. In diesem Artikel werden wir ein paar seiner vielen faszinierenden Facetten beleuchten.

BINDER Jewellery: Armreif „Perception“ mit Pavé aus weißen Diamanten im Brillantschliff.

Der Diamant – ein kostbares Geschenk der Erde

Was den Diamanten so besonders macht, ist die Tatsache, dass er vor Millionen von Jahren unter großem Druck und im tiefsten Inneren der Erde geformt wurde. Er ist – wie jeder andere natürliche Edelstein – ein Fragment unserer Erdgeschichte. Die kristallgewordene Momentaufnahme eines chemischen Ereignisses, bei dem einfach alle Sterne richtig standen – jeder mit seinem ganz eigenen, einzigartigen Fingerabdruck und Charakter.

Dieses besondere Geschenk der Erde wurde zunächst von den Menschen entdeckt, weil die Diamanten an die Ufer von Flüssen und Bächen gespült wurden. Von 400 vor Christus lernten wir, den Diamanten zu schätzen – es wurde damit gehandelt, denn die Edelsteine waren schon damals beim Adel und bei wohlhabenden Persönlichkeiten beliebt. Spätestens im 14. Jahrhundert kamen die Diamanten als beliebte Schmuckzier auch beim europäischen Adel an. 

Mittelalterlicher Ritterorden aus Diamanten, Exponat in der Schatzkammer der Residenz München.

Die meisten Diamanten zu dieser Zeit stammten aus Indien. Indien spielt auch heute noch eine große Rolle in der Förderung und Veredelung der Diamanten. Im 18. Jahrhundert etablierte sich auch Brasilien als Herkunftsland für Diamanten, wo diese ebenfalls zuerst als Fund im Kies des Ufers am Fluss Jequitinhonha im Bundesstaat Minas Gerais gefunden wurden. Danach dominierte Brasilien für 150 Jahre den Diamantmarkt.

Als in den späten 1860ern Diamanten in der Nähe von Kimberley, Südafrika, entdeckt wurden, war das der Startschuss für den modernen Markt mit Diamanten. Der berühmte Name De Beers wurde 1888 etabliert – seit 1990 dominiert De Beers geschätzte 90 Prozent des weltweiten Marktes mit ungeschliffenen Diamanten.

Für einen Wirtschafts-Boom sorgten auch die bedeutenden Diamantenfunde im afrikanischen Botswana. Heute werden etwa 40 Prozent des weltweiten Vorkommens an Rohdiamanten in Botswana sortiert und geschätzt.

Der Diamant als Symbol der Ewigkeit

Diamanten gelten als Symbol der Ewigkeit, weil sie nicht nur Millionen Jahre alt sind – die ältesten Diamantfunde aus Kanada können auf 3,5 Millionen Jahre zurückdatiert werden – sondern weil das Material unglaublich hart ist. Seinen Namen hat der Diamant tatsächlich vom griechischen Wort „adamas“ bekommen, was so viel bedeutet wie „unzerbrechlich“. 

Ein echter Diamant zerkratzt nicht, was ihn zu einem perfekten Schmuckstein für Verlobungsringe macht, die den ganzen Tag an der Hand getragen werden. Sie gelten als Symbol der Liebe, weil man sich beim Heiratsantrag natürlich wünscht, dass die Liebe ewig hält. 

Schaffrath: Solitaire-Ring „Calla“ aus Weißgold.
Recarlo Ring Anniversary Love weiße Diamanten im Herzschliff
Recarlo: Ring „Contrarié“ mit drei Reihen von Diamanten im Herzschliff.
Collection Ruesch: Klassischer Solitaire-Ring aus Weißgold.

Das 60. jährige Hochzeitsjubiläum wird „Diamantene Hochzeit“ genannt, weil nach dieser langen Zeit die höchste Ebene an Beständigkeit erreicht wurde. Das Paar ist quasi schon „ewig“ miteinander verheiratet.

Alles andere als farblos: Diamanten in Fancy Colors

Typischerweise denkt man bei Diamanten zuallererst an Weiß. Nicht nur als Solitaire auf einem Verlobungsring, sondern auch in der Gruppe oder auf einem Pavé entfalten sie ihre volle Wirkung, wenn das Licht sich in ihren vielen Facetten bricht und uns mit dem Anblick verzaubert. Die Exemplare, mit einer besonders klaren Farbe und hoher Reinheit ohne Einschlüsse sind die seltensten und begehrtesten. 

Diamanten-Paare in Fancy Colors der Firma Ruppenthal.

Diamanten können aber noch mehr: Es gibt sie in den sogenannten „Fancy Colors“, in Farbtönen jeglicher Art, von Braun, Orange und Gelb, bis hin zu Grün, Pink und Blau – aber auch in Schwarz.

Diese farbigen Diamanten sind noch viel seltener und begehrter. Die Farben entstehen durch den Einschluss verschiedener chemischer Elemente, die – wie bei Farbedelsteinen auch – das besondere Aussehen verursachen. Das treibt die Idee von einem einmalig in der Weltgeschichte vorkommenden, chemischen Ereignis auf die Spitze. Der Diamant hat das Aufeinandertreffen der Elemente in seinem Körper aus Kohlenstoff eingeschlossen.

Ein besonderes Diamant-Exemplar, der „Mediterranean Blue“ wird demnächst in Genf versteigert. Was den Stein besonders macht und wie er seine blaue Farbe erhalten hat, haben wir in einem Artikel zusammengefasst.

Mediterranean Blue: Exklusiver Diamant wird bei Sotheby’s versteigert

Ein berühmter grüner Diamant, der „Dresdner Grüne“ befindet sich im Grünen Gewölbe in Dresden. Seine Farbe erhielt der Edelstein, weil er während seiner Entstehung radioaktiver Strahlung ausgesetzt war. Mit 41 Carat ist er der größte geschliffene Diamant, der diese Farbe aufweist. Ursprünglich dürfte der Diamant aus Indien stammen. 1742 erwarb ihn August III., Herzog und Kurfürst von Sachsen. August III. ließ den grünen Edelstein als „Hausdiamanten“ in einen Orden einarbeiten. Sein Enkel, Friedrich August III, lies den Orden zerbrechen und in eine Hut-Agraffe einarbeiten. Dort ist der grüne Diamant von 413 weißen Diamanten umgeben, wovon einer 6,3 und ein anderer 19,3 Carat schwer ist.

Fun Facts über den Diamanten

Der größte Diamant, der jemals gefunden wurde, wog 3,016 Carat – das entspricht 621 Gramm. Entdeckt wurde er in der Premier-Miene in Südafrika. Aus ihm entstand der berühmte Cullinan I Diamant, der zu einer Tropfenform mit 503 Carat geschliffen wurde und heute das königliche Zepter der britischen Kronjuwelen ziert. 

Den ersten historisch belegten Verlobungsring mit Diamanten bekam Maria von Burgund im Jahr 1477 von Erzherzog Maximilian I. von Österreich. Die Diamanten im Ring formten ein M – natürlich als Symbol ihren Vornamen.

Goldringe mit Diamantpavé in verschiedenen Größen von Nanis.

In verschiedenen Epochen und Kulturen wurden dem Diamanten besondere Eigenschaften zugeschrieben – unter anderem, dass er vor dem Bösen Blick und der Pest schützen sollte und dass er das Glück, Zufriedenheit, Langlebigkeit und Schönheit seines Trägers oder seiner Trägerin fördern sollte.

Inzwischen können Diamanten auch im Labor gezüchtet werden. Diesem Thema widmen wir uns in einem eigenen Artikel, wo wir die Unterschiede, Eigenschaften und den Wert der natürlichen und künstlichen Diamanten beleuchten.

Quellen: Gemmological Institute of America (GIA), Grünes Gewölbe, Sotheby’s

Suchbegriff eingeben und Enter drücken