Farbedelstein des Monats Mai: Der Smaragd

Farbedelstein des Monats Mai: Der Smaragd

Der Geburtsstein des Monats Mai ist der Smaragd. Mit seiner leuchtend grünen Farbe passt er perfekt in den Frühling. Seine Ausstrahlung macht ihn zu einem König unter den Farbedelsteinen und zum Herzstück vieler atemberaubender Schmuckstücke.

Links: Der „Magnus Emerald“ mit 241,04 Karat, der in einem exklusiven Schmuckstück von Bulgari verarbeitet wurde. © Bulgari

Smaragd: Das ultimative Grün

Der Farbedelstein des Monats Mai ist der Smaragd – zusammen mit dem Rubin und dem Saphir einer der drei absoluten Farbedelstein-Klassiker.
Seinen Namen erhält er von dem griechischen Wort „smaragdus“, was „Grün“ bedeutet. Der Smaragd spricht also allein schon durch den Namen für sich.

Der römische Philosoph Plinius der Ältere soll über den Smaragd gesagt haben „nichts grünt grüner“. Er schrieb über das Handwerk der Edelsteinschleifer und merkte an, es gäbe keine bessere Methode, angestrengte Augen zu erholen als sich an dem Anblick seines sanften Grüns zu laben. Die angenehme Farbe des Steins nähme den Schleifern ihre Erschöpfung und Mattigkeit, so der Gelehrte.

Smaragd aus Sambia im Kissenschliff. © Gemfields
Smaragd aus Sambia im klassischen Smaragd-Schliff. © Gemfields
Smaragd aus Sambia im Rundschliff. © Gemfields

Auch andere Farbedelsteine wie der Peridot, Tsavorit oder Turmalin beeindrucken mit ihren attraktiven Grüntönen, doch nur der Smaragd wurde mit den grünsten und üppigsten aller Landschaften assoziiert. Irland trägt den Beinamen „Smaragdinsel“, weil so viele saftig grüne Wiesen die Landschaft prägen.
Selbst der Smaragd-Buddha, das Nationalheiligtum Thailands, besteht in Wahrheit nicht aus diesem Edelstein, sondern wurde aus grüner Jade geschnitzt.

Richard Hans Becker: Vintage-Style Smaragdring umgeben von weißen Brillanten. © Richard Hans Becker

Durch seine gründe Farbe symbolisiert der Smaragd Naturverbundenheit. Er steht auch für Unsterblichkeit und ewige Jugend. Im Altertum glaubte man, der Smaragd könne bei Hautproblemen helfen. Die Griechen assoziierten den Smaragd mit Wahrheit und Redegewandtheit. Legenden zufolge sollten Menschen in der Lage sein, die Zukunft zu sehe, wenn man ihnen einen Smaragd auf die Zunge legt

Der Smaragd soll auch der liebste Edelstein der sagenumwobenen Königin Kleopatra gewesen sein, viele ihrer Schmuckstücke waren mit Smaragden verziert. Aus Ägypten stammen auch die ersten bekannten Smaragdminen, sie wurden von etwa 300 vor Christus bis ins 18. Jahrhundert bewirtschaftet.

Roh-Smaragde aus Sambia. © Gemfields

Vorkommen und Eigenschaften des Smaragds

Der Smaragd mit seinen bläulich-kühlen Grüntönen gehört zu der Mineralienfamilie der Berylle, damit steht er in naher Verwandtschaft zum wasserblauen Aquamarin, dem Farbedelsteins des Monats März. Der Smaragd ist folglich, wie sein blauer Bruder, aufgrund seines hohen Härtegrads – 7,5 bis 8 auf der Mohs-Skala – sehr gut als Schmuckstein geeignet. Seine grüne Farbe erhält der Smaragd durch Einschlüsse von Chrom.

Annamaria Cammilli: Ring „Firenze“ mit Pavé aus Smaragden und weißen Brillanten.
Brusi: Ring „Misty“ aus Gelbgold mit Pavé aus Smaragden im Tropfenschliff und weißen Brillanten.
Pasquale Bruni: Ring „Heart to Earth“ aus Weißgold mit Smaragd und weißen Brillanten.

Einer der heute wichtigsten Fundorte für Smaragde ist Kolumbien. Bereits die spanischen Eroberer plünderten im 16. Jahrhundert die Edelsteine, die die Inkas zu dieser Zeit schon seit 500 Jahren schätzten und zur Verehrung der Götter in Schmuck und Zeremonien einsetzten. Die Spanier tauschten sie jedoch lieber gegen Gold und Silber. Der Handel mit den Smaragden förderte das Interesse des europäischen und asiatischen Adels an den majestätischen Steinen.

Heute gibt es in Kolumbien zwei große Gebiete für den Abbau von Smaragden, Muzo und Chivor. Smaragde von hervorragender Qualität werden außerdem auch in Brasilien, in Sambia und in Russland gefunden.

Sogar in Österreich gibt es kleine Vorkommen von Smaragden. Der Fundort im Habachtal im Bundesland Salzburg ist der einzige relevante Smaragdfund in Europa. Ein paar kleinere Vorkommen gibt es auch in Norwegen, Italien und der Schweiz. 

Couture Ring mit Smaragd und weißen Diamanten in Beige Gold. © Annamaria Cammilli

Der Smaragd als Schmuckstein

Smaragde sind in etwa 20 Mal seltener als Diamanten, was sie zu einem ganz besonderen Schatz macht. Trotz ihrer Härte bedeutet das nicht, dass sie unempfindlich sind. Hart bedeutet nicht zäh. Smaragde haben oft kleine Einschlüsse, die auch “jardin” genannt werden und mit bloßem Auge sichtbar sind.

Das macht sie prinzipiell anfälliger für Brüche oder Splittern, wenn sie einen Stoß abbekommen. Es lohnt sich also, sorgsam mit seinem Smaragdschmuck umzugehen, damit man auch lange Freude daran hat.

Bulgari: Haute Joaillerie Ring aus Platin mit Smaragd und weißen Diamanten.
Brusi: Creolen „Niagara“ aus Gelbgold mit Smaragden im Navette-Schliff und Brillanten.
Pasquale Bruni: Ohrringe „Heart to Earth“ aus Weißgold mit Smaragden und weißen Brillanten.

Die Klarheit eines Smaragdes kann verbessert werden, indem man ihn mit Öl behandelt, das lässt optisch ein paar der Einschlüsse verschwinden und schützt den Stein. Deswegen sollte man den Smaragd nicht in einem Ultraschallbad gereinigt werden. Auch Chemikalien wie Chlor oder das Salzwasser im Meer können dem Smaragd schaden und seinen Glanz trüben – deswegen sollte man den Smaragdschmuck für gewisse sportliche Aktivitäten vielleicht lieber zu Hause lassen. 

GemGenève-Exponat: Vintage „Toi-et-Moi“-Ring von Tiffany & Co. mit Smaragd und Diamant. © Humphrey Butler LTD

Farbedelsteine beim Juwelier kaufen

Das Internet ist voll von Anbietern von Schmuck und Edelsteinen. Leider ist es gerade durch den Online-Aspekt nicht so leicht zu erkennen, was man bekommt, wenn man es nur auf der Website sieht. Um ganz sicher zu gehen, dass man ein ordentliches Produkt bekommt, sollte man so einem spezialisierten Fachhändler wie einem Juwelier gehen.

Dort kann man den Schmuck persönlich und mit eigenen Augen begutachten – gerade Farbedelstein wirken ja nach Lichtverhältnis ganz unterschiedlich. Ein Juwelier ist in der Regel Experte auf seinem Gebiet und bezieht den Schmuck über vertrauensvolle Edelstein-Händler und Schmuckhersteller, die die Herkunft der Farbedelsteine prüfen und gewährleisten können. Ein solches Unternehmen ist beispielsweise die Firma Richard Hans Becker aus Idar-Oberstein. Unter speziellen Mikroskopen und diversen anderen Maschinen lässt sich feststellen, ob ein Farbedelstein behandelt wurde. Eine Behandlung mit Öl, wie es beim Smaragd der Fall sein kann, ist kein Problem, wirkt sich aber möglicherweise auf den Preis aus – je besser die natürliche Qualität eines Steins ist, desto mehr kostet er. Es lohnt sich also, nachzufragen.

Quellen: Gemmological Institute of America, Shoplc.de, Baunat.com, Mineralienatlas.de

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