Arnold & Son und die konstante Macht von Uhrmacherkunst und Freundschaft
„May the Force be with you“ ist wohl der berühmteste Satz aus der Star-Wars-Saga und eine Grußformel der Jedi-Ritter, um sich gegenseitig zu ermutigen und Glück sowie Erfolg zu wünschen.
Der Satz wird oft auch als Ausdruck der Hoffnung und des Vertrauens in eine allgegenwärtige Macht verwendet. Bei der „Constant Force Tourbillon 11“ von Arnold & Son ist diese Macht (engl. Force) sogar konstant gleich stark. „The Force ist with you“, müsste es im Universum der zur Citizen Group gehörenden Manufaktur also eigentlich heißen.

Doch was steckt hinter dieser konstanten Macht?
Der Konstantkraft-Mechanismus ist eine anspruchsvolle Komplikation in der mechanischen Uhrmacherkunst. Er sorgt dafür, dass die Energieabgabe an die Unruh gleichmäßig bleibt, unabhängig davon, wie stark das Uhrwerk aufgezogen ist. Diese komplexe Technologie gewährleistet, dass die Amplitude der Unruh konstant bleibt und somit die Präzision der Uhr erhöht wird.
Ohne sogenannte Constant Force verliert die Aufzugsfeder zunehmend an Kraft, was zu einer schwankenden Amplitude der Unruh führen und die Ganggenauigkeit beeinträchtigen kann. Der Konstantkraft-Mechanismus neutralisiert diesen Effekt und sorgt dafür, dass die Unruh stets mit gleicher Energie angetrieben wird.
Arnold & Son gehört neben A. Lange & Söhne, IWC und Grand Seiko zu den wenigen Marken, die diese Komplikation in ihre Uhrwerke integrieren.
„Constant Force Tourbillon 11“ aus 18 Karat Gelbgold
Gerade einmal elf Exemplare dieses Zeitmessers gibt es, welcher in seinem 42,5-Millimeter-Gehäuse aus 18-karätigem Gelbgold das Kaliber A&S5219 beherbergt – ein Ein-Minuten-Tourbillon und Konstantkraft-Mechanismus inklusive.
Es wurde vollständig in der hauseigenen Manufaktur in La Chaux-de-Fonds entwickelt und hergestellt.

Das Handaufzugswerk ist mit zwei Federhäusern ausgestattet, die eine Gangreserve von 100 Stunden gewährleisten. Der Konstantkraft-Mechanismus wird dabei von dem auf der Rückseite sichtbaren Tourbillon reguliert.
Die Architektur dieses aufwendig finissierten Kalibers ist inspiriert von dem ersten, von einem Tourbillon angetriebenen Zeitmessinstrument, das Abraham-Louis Breguet 1808 auf der Grundlage eines von John Arnold entworfenen Chronometerwerks baute.
Hommage an Abraham-Louis Breguet, die Freundschaft und den Frieden
Die „Constant Force Tourbillon 11“, die zum Abschluss des Jubiläumszyklus zum 260-jährigen Vermächtnis von John Arnold entworfen wurde, zelebriert das Genie des Uhrmachers und seine Freundschaft mit Abraham-Louis Breguet.
Die beiden Uhrmacher verband eine Freundschaft, die auch die Schrecken des Krieges zwischen ihren beiden Nationen oder die Französische Revolution nicht erschüttern konnte.
Während dieses Austauschs, in dessen Rahmen sie beide ihren Sohn beim jeweiligen anderen ausbilden ließen, überlegten sie, wie sich Gangfehler der Unruh am besten korrigieren lassen könnten.
Der englische Uhrmacher konzentrierte sich seinerseits auf die Optimierung seiner Detent-Hemmung und die Entwicklung von Unruhen und speziellen Spiralfedern, um die Instrumente seinem protoindustriellen Ansatz beim Bau von Chronometern gerecht werden zu lassen. Dies war umso dringlicher, als die Marine von ihm verlangte, die Chronometer in immer größeren Mengen und zu immer niedrigeren Preisen herzustellen.
Die Geburtsstunde des Tourbillons
Der Franzose Abraham-Louis Breguet hingegen arbeitet während seines Exils in der Schweiz ab 1792 weiter an der Entwicklung des Tourbillons.

Nachdem er 1795 nach Paris zurückgekehrt war, erwähnte er in einem Brief die Fertigstellung eines rotierenden Käfigs. Zwei Jahre nach dem Tod John Arnolds, am 26. Juni 1801 – beziehungsweise laut damals noch gültigem Revolutionskalender am 7. Messidor des Jahres 9 – ließ er diesen Mechanismus unter der Bezeichnung „Tourbillon“ patentieren.
Um das Andenken seines Freundes zu ehren und in Erinnerung an die gemeinsamen Forschungsarbeiten baute er seinen ersten Regulator mit Tourbillon auf der Grundlage von John Arnolds Marinechronometer Nr. 11. Auf die Hautbrücke schraubte er eine Silberplakette mit folgender Inschrift: „1er régulateur à tourbillon de Breguet, réuni à un des premiers ouvrages d‘Arnold. Hommage de Breguet à la mémoire révérée d‘Arnold, offert à son fils. An 1808.“
Die deutsche Übersetzung lautet: „Erster Tourbillonregulator von Breguet, vereint mit einer der ersten Arbeiten John Arnolds. Hommage Breguets an das Andenken Arnolds, Geschenk an seinen Sohn. Im Jahr 1808.“
Dieser Zeitmesser, der heute im British Museum aufbewahrt wird, wurde John Roger Arnold überreicht, der seinem Vater als Leiter der Werkstatt und des Londoner Geschäfts nachgefolgt war.
Ein Chronometer als Zeitzeuge
Als Hommage an all diese Arbeiten und in Erinnerung an die Freundschaft, die diese beiden genialen Uhrmacher der Aufklärungszeit verband, entschied das Haus Arnold & Son, die „Constant Force Tourbillon 11“ mit einem Gehäuse aus 18 Karat Gelbgold und mit klassischen Linien zu versehen.

Das Edelmetall mit dem gelben Farbton wählte man bewusst aus, weil es zu Zeiten John Arnolds üblicherweise für Prestige-Taschenuhren eingesetzt wurde. Zudem harmoniert es perfekt mit der durchbrochenen Brücke des Organs, das zur Übertragung der konstanten Kraft dient und ebenfalls aus 18 Karat Gelbgold gefertigt wurde.
Vergangenheit trifft Gegenwart
Zu sehen ist das Kaliber A&S5219 durch den Saphirglasboden. Um so nah wie möglich an das Original-Uhrwerk von 1808 heranzukommen, wurde es mit Handaufzug konzipiert.
Doch auch wenn es von der Vergangenheit inspiriert ist, so ist es doch nicht minder zeitgemäß. Das zeigt sich unter anderem an den beiden identischen, in Serie geschalteten Federhäuser, die eine Gangreserve von 100 Stunden aufbauen.

Abwechselnd treiben diese den Mechanismus an, wobei das zweite aktiv wird, sobald das Drehmoment des ersten unter den optimalen Wirkungsgrad fällt.
Um den Isochronismus der Reguliereinheit während der 100 Funktionsstunden zu gewährleisten, haben die Konstrukteure des Uhrwerks einen patentierten Mechanismus mit konstanter Kraft zwischen dem primären Räderwerk und dem Tourbillon eingebaut. Getragen wird er von einer Brücke aus 18 Karat Gelbgold.

Ein kostbares und faszinierendes Zifferblatt
Für die Constant Force Tourbillon 11 wählte Arnold & Son ein Zifferblatt aus weißem Grand-Feu-Email im Stil der Zifferblätter der Brückenchronometer, die John Arnold in seinem Londoner Geschäft für die englischen Marineoffiziere anbot. Die Scheibe wurde dabei individuell von einem spezialisierten Uhrmacher aus einer Basis aus 18-Karat-Gelbgold angefertigt.


(UVP 146.400 €)