Taucheruhren: Die Faszination Unterwasserwelt entdecken mit Neuheiten von Blancpain, Bremont, Ralf Tech, Citizen und Doxa
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Genaue Zahlen darüber, wie viele Taucheruhren jährlich in Deutschland gekauft werden, gibt es nicht. Dass Deutschland aber ein Land der Taucher ist, zeigt allein die Mitgliederzahl beim Verband Deutscher Sporttaucher (VDST): rund 80.000.
Kein Wunder, dass Taucheruhren zu den beliebtesten Kategorien unter den Zeitanzeigern gehören. Auch wenn beim Abtauchen mittlerweile zu einem Tauchcomputer gegriffen wird, dient die herkömmliche Taucheruhr als Backup oder als Erkennungszeichen auf dem Trockenen.
Abgesehen davon gibt es jede Menge bekennende Landratten, denen schlicht und ergreifend die sportliche Optik gefällt. Oder die Sicherheit, zu wissen, dass man im Fall der Fälle mit einer Taucheruhr auch im feuchten Element einen zuverlässigen Begleiter am Handgelenk hat. Doch dabei sollte man ganz genau hinschauen, was mit welcher „Taucheruhr“ wirklich möglich ist.
Was macht eine Taucheruhr zu einer Taucheruhr?
Das definieren die Normen DIN 8306 und ISO 6425. Zu den erfüllenden Anforderungen gehören unter anderem Wasserdichtigkeit, Ablesbarkeit unter Wasser und die Möglichkeit, die Tauchzeit zu messen.
Die ISO 6425 ist der bekannteste Standard für Taucheruhren, jedoch existieren auch weitere Normen, die teilweise andere oder ergänzende Testanforderungen beinhalten. Dazu zählt beispielsweise die DIN 8306 mit teilweise spezifischeren und strengeren Anforderungen.
Taucheruhren-Norm ISO 6425
Die ISO 6425 wurde 1996 von der Internationalen Organisation für Normung (ISO) eingeführt und definiert die Mindestanforderungen, Testmethoden und Kennzeichnungskriterien, die eine Uhr erfüllen muss, um als echte Taucheruhr bezeichnet werden zu dürfen. Die letzte Aktualisierung fand 2018 statt.
Widerstand gegen Wasserüberdruck: Gemäß der ISO 6425 muss eine Taucheruhr mindestens einem isostatischen Druck, der unter Prüfbedingungen in 100 Metern Tiefe herrscht, standhalten. Das bedeutet nicht, dass ein solcher Zeitmesser einen 100 Meter tiefen Tauchgang schadlos überstehen würde. Ganz und gar nicht. Empfohlen wird sogar, eine solche Uhr nur beim Händewaschen, Duschen, Baden, Schwimmen und Schnorcheln zu tragen – nicht aber beim Tauchen. Erst ab einer Wasserdichtigkeit von 20 bar eignet sich ein Zeitmesser zum Tauchen in geringen Tiefen.
Widerstand gegen Kondensation: Glas der Uhr gegeben. Nach einer Minute wird das Glas mit einem Tuch abgewischt. Auf der Innenseite des Uhrenglases darf kein Kondensat vorhanden sein.
Die Uhr liegt 10 bis 20 Minuten bei 40 °C auf einer Heizplatte. Anschließend wird ein Wassertropfen (18–25 °C) auf das Uhrglas gegeben und nach einer Minute abgewischt. Es darf sich innen kein Kondensat bilden.
Beständigkeit gegen Temperaturschocks: Die Uhr wird jeweils 10 Minuten lang bei 40 °C, 5 °C und wieder 40 °C in 30 cm tiefes Wasser getaucht. Zwischen den Tauchgängen darf maximal eine Minute liegen. Wassereintritt oder Kondensation sind nicht zulässig.
Widerstand gegen Korrosion: Die Uhr muss gegenüber Korrosion durch Meerwasser widerstandsfähig sein. Zur Überprüfung dieser Eigenschaft wird das Produkt 24 Stunden lang in eine 30 g/l Salzlösung eingetaucht. Anschließend werden Gehäuse und Zubehörteile auf Veränderungen untersucht, insbesondere die Funktionstüchtigkeit der beweglichen Komponenten und der drehbaren Lünette wird überprüft.
Ablesbarkeit: Die Uhr muss aus einer Entfernung von 25 Zentimetern bei vollständiger Dunkelheit ablesbar sein.
Widerstandsfähigkeit gegen Magnetismus: Die Uhr wird drei magnetischen Gleichstromfeldern mit 4.800 A/m ausgesetzt und darf dabei ihre vor der Prüfung ermittelte Ganggenauigkeit von +/- 30 Sekunden pro Tag trotz des Magnetfeldes nicht überschreiten.
Widerstandsfähigkeit gegen Stöße: Für diesen Test muss das Armband fest mit der Uhr verbunden sein. Die Uhr muss einer Kraft von 200 N an jeder Federschiene in entgegengesetzten Richtungen standhalten.
Tauchzeitanzeige: Eine unerlässliche Funktion von Taucheruhren ist die genaue Anzeige der Tauchzeit. Die Uhr soll es ermöglichen, die verstrichene Zeit während eines Tauchgangs schnell abzulesen. Dies geschieht meist über eine drehbare Lünette, die vor Beginn des Tauchgangs eingestellt wird. Die Lünette lässt sich aus Sicherheitsgründen nur in eine Richtung drehen, damit die angezeigte Tauchzeit nicht unbeabsichtigt verkürzt wird.
Lesbarkeit: Auch bei der Lesbarkeit gibt es kleine Unterschiede. Die DIN-Norm legt hier noch genauere Anforderungen fest, was die Sichtbarkeit der Markierungen und die Leuchtkraft unter Wasser angeht.
Blancpain – „Fifty Fathoms Automatique 38 mm“
Die „Fifty Fathoms“ wurde 1953 unter der Leitung des damaligen CEO Jean-Jacques Fiechter – einem leidenschaftlichen Taucher und Pionier der Unterwasserforschung – entwickelt und gilt vielen als die erste echte Taucheruhr der Welt. Mit ihr präsentierte die Manufaktur innovative Merkmale wie eine abschließbare Drehlünette, erhöhte Wasserdichtigkeit, ein kontrastreiches Zifferblatt mit Leuchtmarkierungen, ein Automatikwerk und antimagnetischen Schutz.

Die jüngsten Familienmitglieder schützen ihr Innenleben mit einer Hülle aus Edelstahl, Titan Grad 23 oder Rotgold. Dabei handelt es sich um das Manufakturkaliber 1150, mit einer 100-stündigen Gangreserve und einer Silizium-Unruhspirale für hohe Widerstandsfähigkeit gegen Magnetismus und Temperaturschwankungen. Zu sehen ist es durch den Saphirglasboden des Gehäuses. Dabei offenbart sich auch die Veredelung des Werks sowie der Rotor aus 18-karätigem Gold mit NAC-Beschichtung. Letzterer ist inspiriert vom Originaldesign der „Fifty Fathoms“ aus dem Jahr 1953.

Auswahl bietet auch das Sonnenschliff-Zifferblatt in den Farben Blau oder Schwarz. Umgeben sind diese mit einer entsprechenden, einseitig drehbaren Lünette mit gewölbtem Saphirglas-Einsatz.
Alle Zifferblätter sind zudem mit extragroßen, leuchtenden Indizes versehen. Jede Uhr ist mit einer Auswahl an Armbändern erhältlich, darunter Tropic-Kautschuk, Segeltuch sowie NATO-Straps, ebenso wie Titan- oder Edelstahlarmbänder mit satinierten und polierten Oberflächen.

Uhrwerk: Automatikkaliber 1150
Gangreserve: 100 Stunden
Materialien: Edelstahl, Titan Grad 23, Rotgold, Saphirglas
Gehäusemaße: 38 mm
Wasserdichtigkeit: 30 bar
Armband: Tropic-Kautschuk, Segeltuch, NATO-Band, Titan, Edelstahl
UVP: 16.350-33.250 €
Bremont – „Submarine 500m“
Seit der Einführung hat sich die „Supermarine“-Reihe zu einer tragenden Säule der Kollektionen der britischen Uhrenmarke entwickelt. Das jüngste Modell, die „Supermarine 500M“, zeigt sich mit optimierter Leistung und aufgefrischtem Design.

Zu den Aktualisierungen gehört unter anderem die Verwendung von 904L-Stahl und Superluminova der neuesten Generation. Das neue Zifferblattdesign gewährleistet klare Ablesbarkeit in jeder Umgebung und die Anpassung der Gehäuseproportionen sowie neue Armbandoptionen sorgen für viel Tragekomfort. Eine unkomplizierte Bedienbarkeit auch mit Tauchhandschuhen ermöglicht die übergroße Krone.

Bremont erneuert die Supermarine 500m, die neueste Entwicklung der gefeierten Supermarine-Kollektion, die für Abenteuer präzisionsgefertigt wurde. Das neue 43-mm-Modell baut auf dem Erbe der Kollektion auf und verbessert Leistung und Design. Im Jahr 2024 wurden bedeutende Verbesserungen eingeführt, um die bereits strengen Standards der Kollektion zu übertreffen. Dank des Heliumventils ist die „Submarine 500m“ für die Herausforderungen des Tiefseetauchens konzipiert.

Uhrwerk: Automatikkaliber BB64AH
Gangreserve: 56 Stunden
Materialien: Edelstahl, Keramik, Saphirglas
Gehäusemaße: 43 mm
Wasserdichtigkeit: 50 bar
Armband: Edelstahl (mit Mikrojustierung und Schnellwechselsystem), Kautschuk, NATO-Band
UVP: 4.900-5.200 €
Ralf Tech – „The Beast Black Amphibian“
Dezentes Understatement ist nicht die Stärke der Uhren der französischen Taucheruhrenmarke. Darauf hat es Frank Huyghe, Gründer, Geschäftsführer und professioneller Taucher, auch gar nicht abgesehen. Stattdessen geht es ihm um widerstands- und einsatzfähige, servicefreundliche, „echte“ Tolwatches.

Neuestes Beispiel ist die neue, auf 50 Exemplare limitierte „The Beast Black Amphibian“, für deren Gestaltung Jeff Scott verantwortlich zeichnet, ex-US-Navy-Taucher und Redakteur vom Deepsea MGZN. Auf dem Zifferblatt finden sich der Schriftzug „Amphibian“ und ein neues Logo: eine Welle mit Dreizack, die bei Nacht dank Luminova erstrahlt – eine Referenz an Poseidon und Neptun, die Herrscher der Meere. Umgeben ist es von der einseitig drehbaren Lünette mit 120 Klicks.

Auf dem Boden des Edelstahlgehäuses in PVD-Schwarz tummelt sich ein Oktopus mit Dreizack, eine Hommage an das erste „Amphibian“-Modell der Marke. Das „Encapsulation“-System, eine spezielle Tiefenverschraubung, macht dabei ein Heliumventil überflüssig.

Uhrwerk: Mikro-Hybridwerk RTE001
Laufzeit: 100.000 Stunden
Materialien: Edelstahl (PVD-Schwarz), Ceramfine, Saphirglas (5,9 mm)
Gehäusemaße: 47,7 mm
Wasserdichtigkeit: 300 bar
Armband: Kautschuk
Limitierung: 50 Exemplare
UVP: 3.300 €
Citizen – „Promaster Eco-Drive 200M“
Mit einer Wasserdichtigkeit bis 20 bar, einer einseitig drehbaren Lünette für die Tauchzeitanzeige, einer sehr guten Ablesbarkeit unter Wasser und weiteren ISO-relevanten Features sind diese vier Neuheiten der Promaster-Linie als Kombi zum Tauchanzug gedacht, machen sich aber ebenso gut zum Businessanzug.

Vor allem eine goldfarbene Variante mit grünem Zifferblatt setzt einen besonderen Design-Akzent. Alle setzen auf Licht als Energielieferant, transformiert durch Citizens umweltfreundliche Eco-Drive-Technologie.
Uhrwerk: Kaliber E168 (Eco-Drive)
Gangreserve: 180 Tage
Materialien: Edelstahl, Edelstahl goldplattiert
Gehäusemaße: 40,55 mm
Wasserdichtigkeit: 20 bar
Armband: Edelstahl
UVP: 349 bzw. 399 €
Doxa – „SUB 750T“
Mit dieser Edition schlägt die Schweizer Marke das dritte Kapitel ihrer Hommage an den amerikanischen Schriftsteller auf, der erheblich dazu beigetragen hat, die „SUB“-Taucheruhren weltweit bekannt zu machen. Die Werke von Clive Cussler wurden weltweit über 100 Millionen Mal verkauft. Und damit hat er seinen Lesern auch die Taucheruhren von Doxa nähergebracht. Denn für den Schriftsteller, der mehr als 85 Bücher veröffentlicht hat, passte das orangefarbene Zifferblatt der „SUB“ perfekt ans Handgelenk von Dirk Pitt, dem Helden seiner Romane.

Clive Cussler wäre in diesem Jahr 94 Jahre alt geworden, ergo hat Doxa die „SUB 750T“ auf 94 Exemplare limitiert. Auf dem verschraubten Gehäuseboden befindet sich zudem eine eingravierte Windrose. Diese taucht als Gestaltungselement im literarischen wie im privaten Leben von Clive Cussler immer wieder auf. Für ihn war dieser „Stern des Meeres“ nicht nur ein Navigationsinstrument, sondern auch ein Symbol für den ständigen Ruf der Ozeane, des Abenteuers und der Erforschung.

Im Einklang mit dem Engagement Clive Cusslers für den Erhalt des maritimen Erbes wird Doxa einen Teil des Verkaufserlöses dieser Sonderedition an die NUMA weiterleiten, die Organisation, die Cussler 1979 für die Suche und den Erhalt historischer Wracks gegründet hat.

Uhrwerk: Automatikwerk SW 300
Gangreserve: 56 Stunden
Materialien: Edelstahl, Saphirglas
Gehäusemaße: 45 mm
Wasserdichtigkeit: 75 bar
Armband: Edelstahl (mit Tauchanzugverlängerung), Nato
Limitierung: 94 Exemplare
UVP: 2.890 €