Schock für Indien: 25 Prozent Zollbelastung wird wirksam
Seit Ende Juli ist es offiziell: Indien wird von den USA mit neuen Zöllen in Höhe von 25 Prozent belegt, diese Last betrifft auch Gold und Edelsteine, wodurch die Zölle noch höher ausfallen. Indien will sich dennoch weiterhin um eine Einigung bemühen.
Links: Die hohen Zölle der USA werden zu einer wirtschaftlichen Bürde für Indien. © Freepik
Zollbelastung für den gesamten Schmucksektor Indiens
Lange war unsicher, ob die hohe Zollbelastung der USA für Indien wirklich Realität wird. Zwischenzeitlich war von 75 Prozent die Rede, seit April sind Zölle von 10 Prozent in Kraft. Vergangene Woche bestätigte US-Präsident Donald Trump jedoch die lange gefürchteten 25 Prozent. Seit dem 31. Juli sind diese nun offiziell.
Für die indische Diamantindustrie, die auch aufgrund anderer wirtschaftlicher Faktoren wie dem rasanten Aufstieg von Labordiamanten zu kämpfen hat, ist die Nachricht ein Schock. Lange hatte man gehofft, zu einer gütlichen Einigung zu finden – und tut es auch jetzt noch.
Denn, die Zölle in Höhe von 25 Prozent summieren sich mit bereits bestehenden Zöllen für die Einfuhr von Gold und Edelsteinen. Objekte aus Gold, also auch Schmuck, wären damit mit 31,5 bis 33 Prozent belastet und Edelsteine mit 31 bis 32 Prozent. Das schreibt JCK online.
„Das ist eine zutiefst beunruhigende Entwicklung. Der indische Edelstein- und Schmucksektor ist davon besonders betroffen“, erklärte Kirit Bhansali, der Vorsitzende des Indischen Gem & Jewellery Export Promotion Council (GJEPC). Bhansali erklärte außerdem:
„Zölle dieses Ausmaßes werden Druck auf jeden Bereich der Wertschöpfungskette ausüben. Wir ermahnen die US-Regierung dazu, den Schritt zu überdenken und rufen beide Regierungen in die Verantwortung, einen konstruktiven Dialog zu beginnen, der den Handel auf beiden Seiten schützt und die Millionen von Jobs erhält, die davon abhängen.
Donald Trump soll unterdessen auf Social Media erklärt haben:
„Mir ist egal, was Indien mit Russland macht. Beide können ihre tote Wirtschaft abbauen, wenn es nach mir geht.“
Bitte um Einigung kommt auch aus dem US-Markt
Colin Shah, Managing Director von Kama Jewelry und ehemaliger Vorsitzender des GJEPC, befürchtet, dass die Zölle ein schwerer Schlag für Indien sein könnten.
“Es wird die Bereiche von Edelsteinen und Schmuck, die stark von Exporten abhängig sind, schwer belasten. Die Edelstein- und Schmuckindustrie in Indien hat den Großteil der Belastung durch die anhaltenden geopolitischen Spannungen zwischen Russland, der Ukraine und dem Mittleren Osten für mehr als zwei Jahre getragen. Seit Trump zurück an der Macht ist, haben seine Zollandrohungen die indischen Märkte aufgrund der uneindeutigen Prognosen stark belastet. Wir rechnen damit, dass die Handelsaktivitäten mit den USA weiterhin verhalten sein werden.”
David Bonaparte, Präsident und CEO von Jewelers of America erklärt, dass man sich direkt mit der Regierung in der Verbindung gesetzt habe, mit der Bitte die Zölle für Diamanten und Edelsteine auszusetzen. Diese Produkte werden nur zu einem geringen Teil in den USA abgebaut. Bonaparte erklärt: “Zölle sind wie eine Steuerbelastung für Unternehmen, die keine andere Wahl haben als ihre Ressourcen aus dem Ausland zu beziehen. Manche werden sich anpassen, doch selbst die neue Norm von 10 Prozent Zollbelastung ist verheerend für viele Unternehmen.”
Indische Händler in den USA versuchen unterdessen, eine positive Einstellung beizubehalten, aber rechnen nicht damit, dass es in nächster Zeit zu einer Einigung kommen wird.
Nicky Mehta, Head of Business Development bei Ashi Diamonds erklärt über JCK online seine Hoffnung, dass Preise für natürliche Diamanten sinken werden, was ein jüngeres Publikum anziehen könnte.