Farbedelstein des Monats August: Der Peridot

Der Farbedelstein für alle August-Geborene ist der Peridot, ein Stein, der mit seinem wunderschönen gold-grünen Lichtspiel und seiner hohen Transparenz begeistert. Zu früheren Zeiten wurde er oft mit dem Smaragd verwechselt, doch tatsächlich hat der Peridot seinen ganz eigenen Charme und Zauber.

Links: Peridot im Cabochon-Schliff aus der „Polychroma“ Kollektion von Bulgari. © Bulgari

Der Grüne mit den vielen Namen

Der Peridot hat viele Namen. Er wird auch Olivin genannt, was ein Hinweis auf seine grünen Farbnuancen ist, die mitunter an Oliven oder Olivenöl erinnern können. Der andere Name, Chrysolith, stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „Sonnenstein“, was auf seine goldenen Farbnuancen zurückgeht. Den Namen „Peridot“ erhielt der Stein schließlich von französischen Juwelieren, das Wort leitet sich von arabisch „faridat“ ab, was schlicht und einfach „Edelstein“ bedeutet.

„Just Simple“ Ring in 18 Karat Gelbgold mit Peridot im Ovalschliff. © Richard Hans Becker

Tatsächlich wurde der Peridot aufgrund seiner Farbe früher aber auch für einen Smaragd gehalten, die Klassifizierung unterschiedlicher Minerale war damals noch nicht so genau. Tatsächlich handelt es sich beim Smaragd um eine Variante des Minerals Beryll, während der Peridot zur Olivin-Gruppe gehört.

Juwel der Sonne

Der ägyptischen Königin Kleopatra wurde eine Vorliebe für Smaragde nachgesagt, sie soll eine große Sammlung dieser Steine besessen haben – doch es ist nicht ganz sicher, ob es sich dabei nicht in Wahrheit doch um Peridot gehandelt haben könnte. Tatsächlich wurde Peridot auch ganz in der Nähe abgebaut, auf einer Insel im Roten Meer nahe des alten ägyptischen Hafens Berenike, die heute Sankt-Johannes-Insel oder Zabargad heißt und auf Arabisch als „Ǧazīrat az-zabarǧad“ – zu Deutsch „Peridot-Insel“ bekannt ist. Hier wurde auch der größte jemals gefundene Peridot entdeckt. Er wiegt etwa 310 Carat und ist heute Teil der Sammlung im Smithsonian Institute in Washington DC.  

Tripe-Ring aus 18 Karat Gelbgold mit Brillantkranz und Peridoten in verschiedenen Schliffen. © Richard Hans Becker

Die Ägypter bezeichneten den Peridot als „Juwel der Sonne“. In Gold gefasst sollte er vor Albträumen bewahren, als Perle auf Eselshaar aufgefädelt und am linken Handgelenk getragen sollte der Stein außerdem vor Gefahren schützen.

Vorkommen und Eigenschaften

Der Peridot wird in häufig in Vulkangestein gefunden, zum Beispiel in den Vereinigten Staaten, China und Vietnam. Hier tauchen die Kristalle eingeschlossen in Basaltgestein auf – ganz selten werden auch große Kristalle in Form von Kristalladern oder -taschen in manchen Arten von geschmolzenem, wieder erstarrtem Stein gefunden. Diese Fälle gibt es in Ländern wie Finnland, Pakistan, Myanmar und auf der Peridot-Insel Zabargad.

Die qualitativ hochwertigsten Peridot-Exemplare stammen vom Meeresboden, wo dereinst die Erdkruste aufbrach, sodass Magma aus dem Inneren der Erde hervordringen konnte. Am aller seltensten sind Peridote, die durch gefallene Meteoriten aus dem Weltall auf die Erde gelangen. 

Tamara Comolli: Mini Mikado Anhänger aus Gelbgold mit Peridot.
Bernd Wolf: Ohrringe Climini aus vergoldetem Silber mit Peridot.

Die Farbpalette des Peridot kann zwischen einem bräunlichen Grün über ein gelbliches Grün bis hin zu einem reinen Grüntun variieren. In der Welt des Schmucks begegnet man am häufigsten der gelblich-grünen Variante. Für die Färbung des Steins sind Magnesium und Eisen verantwortlich, die in dem Mineral enthalten sind – Eisen sorgt beim Peridot für die beliebte goldgrüne Farbe.

Ohrringe von Richard Hans Becker mit grünen Turmalinen und Peridot – die gelblich grüne Farbe des Peridot kommt gegen die kühleren, blassen Grüntöne der Turmaline besonders gut zur Geltung und zeigt wie vielseitig die Schönheit von Farbedelsteinen sein kann.

Drei große Peridote zieren eines der berühmtesten Kunsthandwerke des Mittelalters – den Dreikönigsschrein, der im Kölner Dom ausgestellt ist. Auch diese Peridote wurden zu ihrer Zeit – wie sollte es auch anders sein – mit Smaragden verwechselt.

Auf der Mohs-Skala rangiert der Peridot zwischen einer 6,5 und einer 7 – was ihn nicht ganz so hart macht wie beispielsweise einen Saphir, aber er ist als Schmuckstein dennoch sehr gut geeignet. Da er ejher spröde ist, sollte man ihn keinem hohen Druck aussetzen, für die Reinigung im Ultraschallbad ist er ebenfalls nicht geeignet. Als Edelstein mit einer faszinierenden Farbe, einem reichen kulturellen Erbe und seiner symbolischen Bedeutung dürfte der Peridot seinen Trägern und Trägerinnen viel Freude bereiten – auch wenn sie nicht im August geboren sind. 

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