Neue Chrono24-Fratello-Studie: Gen Z mischt den Pre-owend-Uhrenmarkt auf

Eine aktuelle, gemeinsame Studie von Chrono24 und Fratello zeigt für das erste Halbjahr 2025, wie die Generation Z den Markt für Luxusuhren beeinflusst.

Über viele Jahre hinweg waren sportliche Uhren aus Edelstahl besonders bei jüngeren Käufern sehr gefragt. Aktuell lässt sich jedoch ein klarer Trend zu Dresswatches beobachten – dezentere und elegant gestaltete Modelle rücken verstärkt in den Fokus. das ist eines der Ergebnisse der gemeinsamen Studie von Chrono24 und der Online-Plattform Fratello.

Gleichzeitig stabilisieren sich die Preise für Kernmarken wie Rolex, nachdem die Spekulationswelle der Pandemiezeit einer realistischeren Nachfrage gewichen ist.

Cartier führt den Dresswatch-Trend bei der Gen Z an

Die Generation Z sorgt im Uhrenmarkt für eine Dynamik, die bislang vor allem aus der Modebranche bekannt ist: Die Branche, die traditionell durch Beständigkeit geprägt war, sieht sich nun einer beschleunigten Abfolge von Trends gegenüber.

Cartier konnte seinen Marktanteil bei der Generation Z innerhalb von sieben Jahren deutlich steigern: Der Anteil der Marke an den Gesamtkäufen erhöhte sich von 1,7 Prozent auf 6,8 Prozent – eine Vervierfachung. Diese Entwicklung führte dazu, dass Modelle wie die „Tank“ und die „Santos-Dumont“ auf dem Sekundärmarkt nach oben katapultiert wurden.

Studie Gen z Chrono24 Fratello

Betrachtet man alle Altersgruppen gemeinsam, so ist der Anteil von Cartier im gleichen Zeitraum nur moderat von 2,9 auf 4,8 Prozent gestiegen. Dies verdeutlicht besonders, wie stark die jüngeren Sammler das Wachstum der Marke beeinflusst haben.

Nachfrage nach Dresswatches nimmt vor allem im unteren und oberen Preissegment zu

Der Trend zur Dresswatch ist nicht nur bei Cartier zu beobachten. Seit 2018 ist der Anteil der Dresswatch-Käufe an den Gesamttransaktionen bei der Generation Z um 44 Prozent gestiegen, während er in anderen Altersgruppen nur um 29 Prozent zulegte.

12 Prozent aller Uhren, die heute von der Gen Z gekauft werden, sind Dresswatches – der höchste Anteil unter allen Altersgruppen.

Die Nachfrage konzentriert sich primär auf das Einstiegssegment (500 bis 2.000 €) sowie auf das Premiumsegment (über 20.000 €), während der Anteil der im mittleren Preissegment verkauften Dresswatches signifikant geringer ausfällt.

Rolex kehrt nach Corona auf normales Niveau zurück

Rolex hält stabil einen Marktanteil von 33,7 Prozent und bleibt damit klarer Marktführer. Die während der Corona-Pandemie durch Spekulationen stark gestiegenen Preise sind inzwischen wieder auf ein normales Niveau gefallen.

Im ersten Halbjahr 2025 hat die „Daytona“ innerhalb der Kollektionen die „Submariner“ überholt und belegt nun nach der weiterhin dominierenden „Datejust“ den zweiten Platz in der Beliebtheitsskala. Diese interne Verschiebung verdeutlicht die anhaltend starke Nachfrage nach den Kernmodellen.

José Gaztelu, Chief Growth Officer bei Chrono24, sagt dazu:

„Eine neue Generation von Uhrenkäufern verändert die Nachfrage – von einer ausgeprägten Verschiebung bei Dresswatches bis hin zur Normalisierung in zuvor gehypten Segmenten. Mit unserem gemeinsamen Bericht schaffen wir Transparenz für Marken, Händler und Sammler, sich sicher auf dem Markt zu bewegen.“

Timo Holz, CEO von Fratello, erklärt, dass die Chrono24-Daten seine Beobachtungen aus der Community bestätigen:

„Die Begeisterung der Gen Z für Dresswatches ist mehr als nur ein vorübergehender Trend – es ist eine Neudefinition von Geschmack und Selbstausdruck beim Uhrensammeln. Durch regelmäßige Analysen können wir verfolgen, wie sich diese Veränderungen in Echtzeit auswirken.“

Breiterer Markt zeigt Widerstandsfähigkeit und selektives Wachstum

Die Ergebnisse der Studie liefern wichtige Daten und Fakten:

Omega erzielt mit 10,9 Prozent den zweitgrößten Marktanteil – ein Zuwachs von 4 Prozent seit dem zweiten Halbjahr 2024. Die Marke profitiert von stabiler Nachfrage und treuen Kunden.

Studie Gen z Chrono24 Fratello

Tudor und IWC verzeichneten mit je 6,8 und 4,9 Prozent die stärksten Zuwächse im Halbjahresvergleich, was auf die Produktdynamik und die wachsenden Communitys zurückzuführen ist.

Im Premiumsegment sind die extremen und spekulativen Preisspitzen von Patek Philippe und Audemars Piguet aus der Coronazeit vorbei. Der Handel zeichnet sich nun durch eine beständigere Nachfrage von Uhrenliebhabern und eine stabile Entwicklung über mehrere Jahre aus, anstatt durch kurzfristige Höchstpreise.

Darauf gilt es zu achten

Nach dem kräftigen Wachstum ab 2023 schwächt sich der Dresswatch-Trend im ersten Halbjahr 2025 etwas ab. Ob dies nur eine kurze Pause oder ein Vorbote eines Gen-Z-Trends ist, bleibt abzuwarten.

Fest steht jedoch: Der Trend zu schlanken, designorientierten Uhren erweitert den Markt über klassische Edelstahl-Sportmodelle hinaus und dürfte bis 2026 Markenstrategien und Sammlerverhalten bestimmen.


Methodik und Datenlage

Alle Marktanteilszahlen in diesem Bericht beruhen auf Transaktionen auf Chrono24. Beispiel: Ein Marktanteil von 33,7 Prozent für Rolex bedeutet 33,7 Prozent der Gesamtausgaben für Uhren auf Chrono24 im ersten Halbjahr 2025 (nicht beschränkt auf die Top10-Marken).

Wachstum oder Rückgang werden als prozentuale Veränderung gegenüber dem vorangegangenen Zeitraum angegeben. Beispiel: Wenn der Marktanteil von 10 auf 20 Prozent steigt, entspricht dies einem Wachstum von 100 Prozent.

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