Schweizer Uhren-Exporte im September: Der US-Markt bricht um die Hälfte ein

Der September brachte keine Erholung für die Schweizer Uhrenindustrie. Die Exporte gingen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,1 Prozent auf 2 Milliarden € zurück. Kumuliert betragen die Ausfuhren 19 Milliarden. Das sind 1.2 Prozent weniger als im Zeitraum Januar bis September 2024.
Trump amerikanische Flagge

Besonders schlecht lief es erneut im US-Markt. Nach einem Anstieg von 180 Prozent im April als Konsequenz auf die Ankündigung der Trump’schen Strafzölle folgten zwei stark rückläufige Monate (Mai -25,3 %, Juni – 17,6 %). Im Juli verzeichnete die Schweizer Uhrenindustrie dann wieder ein Plus von 45 Prozent. Erneut war Lagerauffüllen angesagt, nachdem die USA festgelegt hatten, dass auf Schweizer Exporte ab dem 7. August 39 Prozent fällig werden würden. Bereits im August gingen die Exporte dann wieder, verglichen mit dem Vorjahreszeitraum, deutlich zurück (-23,9 %).

US-Markt: Minus 55,6 Prozent

Der September stellt mit einem Minus von 55,6 Prozent einen bisherigen Tiefpunkt hinsichtlich der Schweizer Uhren-Exporte dar. Dieser deutliche Rückgang machte die sonst gar nicht so schlechte Bilanz zunichte. Klammert man die USA aus, hätte der August mit einem Plus von 7,8 Prozent zu Buche geschlagen.

Großbritannien ist im August stärkster Exportmarkt

Im Einzelnen setzte sich Großbritannien mit einem Wachstum von 15,2 Prozent an die Spitze der Rangliste und verwies die USA und China – einst stärksten Märkte der Schweizer Uhrenindustrie – auf die Plätze 3 und 5.

Japan setzte seinen Abwärtstrend ebenfalls fort (-7,9 %), der Rückgang fiel jedoch moderater aus als in den vorangegangenen vier Monaten. Hongkong (+20,6 %), China (+17,8 %) und Singapur (+8,3 %) zeigten jedoch eine neue Dynamik.

Weniger positiv war die Lage im übrigen Europa. Insbesondere in Frankreich (-3,5 %), Deutschland (-14,6 %) und Italien (-3,9 %). Andere Regionen, darunter Südkorea (+21,5 %), Australien (+14,2 %), Mexiko (+44,1 %) und Indien (+28,3 %), verzeichneten ein starkes Wachstum.

Uhrenexporte gehen mengenmäßig um 94.000 Einheiten zurück

Stahluhren gaben mit einem wertmäßigen Rückgang von 3,8 Prozent den Ton an, verstärkt durch den starken Rückgang bei Bimetall-Produkten (-10,4 %). Der Zuwachs bei Uhren aus Edelmetallen (+1,5 %) hatte keine Auswirkungen auf die Gesamtsituation.

Insgesamt wurden im September 94.000 Artikel weniger exportiert (-7,6 %). Der Rückgang war hauptsächlich auf Stahluhren (-6,1 %) und die Kategorie Sonstige Materialien (-16,2 %) zurückzuführen.

Unteres Preissegment gibt stark nach. Alle Preissegmente mit Ausnahme von Uhren mit einem Exportpreis zwischen 500 und 3.000 CHF (+4,2 %) verzeichneten im September einen Exportrückgang. Uhren über 3.000 CHF verzeichneten einen Rückgang von 3,4 Prozent, während Uhren unter 500 CHF einen starken Rückgang von 15,6 Prozent verzeichneten.

Suchbegriff eingeben und Enter drücken