Die Ur-Freak – Fusion moderner Uhrmacherkunst von Ulysse Nardin und Urwerk
Kein Zifferblatt, keine Zeiger und keine Krone – die erste „Freak“ von Ulysse Nardin stellte 2001 die geltenden Konventionen und überlieferten Traditionen der Uhrmacherei auf den Kopf. Vier Jahre zuvor hatte bereits Urwerk mit der „UR-101“ und der „UR-102“ auf der Baselworld für Furore gesorgt – beziehungsweise für einen „Schock“, erinnert sich Uhrmachermeister Felix Baumgartner, welcher gemeinsam mit Designer und Künstler Martin Frei im Jahr 1997 Urwerk gegründet hatte.

Beide Marken kommen aus der Schweiz – der Wiege der Uhrmacherei – und belegen, dass die Wahrung von jahrhundertealten Traditionen in respektvoller Innovation münden und absolut Neues hervorbringen kann. Das Ergebnis ist moderne Uhrmacherkunst wie die von Ulysse Nardin und Urwerk. Diese haben sich nun zusammengetan und die auf 100 Exemplare limitierte „Ur-Freak“ geschaffen.
Die „Freak“ von Ulysse Nardin
Der Schöpfer der „Freak“, Ludwig Oechslin, ist sich sicher: „Was die Freak geschafft hat, ist, die Menschen von der Vorstellung zu befreien, was eine Uhr sein muss.“ Und tatsächlich motivierte sein Konzept dieser „verrückten“ Uhr für Ulysse Nardin viele andere zum Out-of-the-Box-Denken. Und dass dies nicht bedeutet, den Errungenschaften der ehrwürdigen Uhrmacherei untreu zu werden – im Gegenteil. Stattdessen geht es um den kreativen Umgang mit bekannter Uhrentechnik.

Bei der „Freak“, welche seit 2001 immer wieder für Überraschungen sorgt, bedeutete dies den Verzicht auf Zifferblatt, Zeiger und Krone. Stattdessen setzte man auf eine patentierte Karussell-Mechanik, bei der die Energie direkt von der Feder auf die Anzeige übertragen wird – ohne klassische Zeiger oder Zahnräder. Die obere Brücke des Uhrwerks rotiert stündlich und dient als Minutenzeiger. Darunter liegt eine Scheibe, die alle zwölf Stunden kreist und als Stundenzeiger funktioniert.
![Freak [X OPS] von Ulysse Nardin von 2023](http://insight-luxury.com/wp-content/uploads/2025/11/Freak-x-Ulysse-Nardin-2023-1024x683.jpg)
Inzwischen gibt es viele Nachfolgemodelle der „Freak“, die deren Kreativität und Innovationsgeist zeigen. Die Entwickler brechen bewusst mit Traditionen – auch mit eigenen, wie 2019 bei der „Freak X“, ausgestattet mit einer einer Krone . Für andere Uhren normal, für die Freak ein Novum.
Urwerk:von Satelliten und wandernden Stunden
Nur etwa 150 bis 200 Uhren werden jährlich von der Schweizer Marke Urwerk gefertigt. Und so verschieden, wie die Modelle auf den ersten Blick wirken, haben die meisten doch eine wesentliche Gemeinsamkeit, deren Ursprünge weit in die Geschichte der Uhrmacherei zurückreichen und die heute durch Felix Baumgartner und Martin Frei zeitgemäß umgesetzt wird: die satellitenbasierte Zeitanzeige.

Das Prinzip stammt aus dem 17. Jahrhundert: 1656 entwickelten die Brüder Campanus für den unter Schlaflosigkeit leidenden Papst Alexander XII. eine Uhr, bei der sich anstelle von Zeigern Stundenziffern auf rotierenden Scheiben im Halbkreis über das Zifferblatt bewegen, beleuchtet von einer Öllampe.

Die Zeitmesser von Urwerk funktionieren ähnlich, verbunden mit einem avantgardistisch-futuristischen Design. Sie sind mit drei oder vier Satellitenarmen ausgestattet. Die Stundenziffern befinden sich auf diesen Satelliten, die um das Zentrum rotieren und sich gleichzeitig um die eigene Achse drehen. Die gerade aktive Stunde fährt am unteren Rand über eine Minuten-Skala, die als „wandernde Stunde“ dient. Das Ergebnis: Eine Stunde fährt von links nach rechts über die Minuten-Skala, dann verschwindet sie und die nächste kommt.
Die Ur-Freak von Ulysse Nardin und Urwerk

Die markante „Ur-Freak“ kombiniert das kronenlose Design von Ulysse Nardin mit der Satelliten-Anzeige von Urwerk.

Sie Die besitzt außerdem anstelle des 1-Stunden-Karussells der „Freak“-Serie ein 3-Stunden-Karussell. Es ist ebenfalls mit einer Hemmung aus dem patentierten DIAMonSil-Material sowie dem ebenfalls patentierten Grinder-System ausgestattet. Dieser besonders effiziente, reibungsarme automatische Aufzug verwandelt bereits kleinste Bewegungen seiner Nutzer direkt in kinetische Energie.

Wie der Name schon sagt, dreht sich das 3-Stunden-Karussell einmal in drei Stunden und bietet dank langsamer Rotation mehr Energieeffizienz und Stabilität.
Das Werk mit 90 Stunden Gangreserve basiert auf dem Manufakturkaliber UN-241, einem vollständig integrierten, neu entwickelten Uhrwerk, welches das Karussell mit der patentierten Satellitenanzeige von Urwerk verbindet. Der Aufzug erfolgt per Hand über den Gehäuseboden, eingestellt wird die „Ur-Freak“ über die drehbare Lünette. Schutz bietet das 44 Millimeter messende Gehäuse aus Titan.

Urwerk-typisch rotieren auf dem Zifferblatt Satelliten mit vier springenden, gewölbten Stundenscheiben auf einem zentralen Kreuz. Der aktive Satellit zeigt die aktuelle Stunde an und bewegt sich bogenförmig über die Minutenskala auf der rechten Uhrseite.
Sobald die aktuelle Stunde, die mit dem rotierenden Karussell verbunden ist, ihren Weg entlang der 60-Minutenskala absolviert hat, wechselt die Stundenscheibe. So kann man die Zeit wie auf einer linearen Skala ablesen, obwohl eine rotierende Mechanik zugrunde liegt.

Die ungewöhnliche, sichtbare Technologie der „Ur-Freak“ wird durch eine markante Optik mit neongelben Akzenten und einem farblich abgestimmten, integrierten Kautschukarmband unterstrichen. (UVP: 115.660 €)






