Watches & Wonders 2025: Ewig währt am längsten
Ob es die unsichereren Zeiten und Zukunftsaussichten sind, die die gefühlte Schwemme an Ewigen Kalendern ausgelöst haben? Möglich! Vielleicht ist es Ausdruck des Wunsches, den Lauf der Zeit wenigstens bis zum Jahr 2100 mittels Zeitmesser zu kontrollieren. Weshalb 2100? Darauf gibt es eine einfache Antwort.
Und die reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Denn 1582 verordnete Papst Gregor XIII. mit der päpstlichen Bulle Inter gravissimas den gregorianischen Kalender. Und dessen Schaltjahresregelung sieht vor, dass in einem Zyklus von 400 Jahren drei Schaltjahre übersprungen werden, um die Jahreslänge dem Sonnenjahr anzupassen.
Und dies geschieht in den Jahrhundertjahren. Aber nur in denjenigen, die nicht durch 400 teilbar sind. 2000 ist durch 400 teilbar, also war es ein Schaltjahr. 2100 ist nicht durch 400 teilbar. Ergo ist es kein Schaltjahr.
Das ist selbst für die meisterlichsten Uhrwerkstechniker kaum darstellbar, sodass die sogenannten Ewigen Kalender im Jahr 2100 einmal nachjustiert werden müssen. Mit einer Ausnahme.

Die „Portugieser Eternal Calendar“, welche IWC im vergangenen Jahr auf der Watches & Wonders der staunenden Uhren-Community präsentierte, bietet theoretische Genauigkeit von mehr als 45 Millionen Jahren.
Der Platin-Zeitmesser erkennt nicht nur die unterschiedlichen Längen der Monate und fügt alle vier Jahre einen Schalttag hinzu, sondern berücksichtigt auch die komplizierten Schaltjahr-Ausnahmen des gregorianischen Kalenders. Ein neu entwickeltes 400-Jahre-Rad sorgt dafür, dass der Kalender über vier Jahrhunderte automatisch drei Schaltjahre ausfallen lässt. Hinzu kommt die präzise Mondphasenanzeige. Dank eines neu entwickelten Untersetzungsgetriebes weicht sie erst nach 45 Millionen Jahren um einen Tag von der tatsächlichen Umlaufbahn des Mondes ab.

Aber auch ohne den ewigen Ewigen Kalender ist die Integration eines „immerwährenden“ Kalendariums in eine Armbanduhr eine der größten Herausforderungen der Uhrmacherei. Daher gehört diese Funktion auch zu den Großen Komplikationen.
Der anfänglich in diesem Artikel verwendete Begriff Schwemme ist daher auch unter diesem Vorbehalt zu interpretieren und steht nicht stellvertretend für eine unüberschaubare Menge. Aber gefühlt jede Manufaktur, die in der Lage ist, einen Ewigen Kalender fürs Handgelenk zu realisieren, hat dies auch getan. Einen kleinen Einblick in die Ewigkeit finden Sie hier.
Der Kauf einer A. Lange & Söhne ist für viele sicher eine Anschaffung fürs Leben. Mit der auf 50 Exemplare limitierten „Minute Repeater Perpetual“ ist man da in puncto Ganggenauigkeit auf der sicheren Seite. Denn erst am 1. März 2100, wenn gemäß den Regelungen des gregorianischen Kalenders das Schaltjahr entfällt, muss die Kalenderanzeige um einen Tag korrigiert werden. Das Gleiche gilt für die Mondphase mit ihrer auf 122,6 Jahre genau berechneten Anzeige.

So ausgefeilt der Mechanismus auch ist, so einfach gestaltet die Bedienung des Ewigen Kalenders: Alle Kalenderanzeigen lassen sich Lange-typisch bequem über einen einzelnen Korrektor gemeinsam weiterschalten. Abzulesen sind sie auf dem schwarzen Zifferblatt aus Weißgold und Emaille.
Der Blick durch den Saphirglasboden offenbart das neue, dafür verantwortliche, 640 Teile umfassende und fein dekorierte Manufakturkaliber L122.2 mit Handaufzug. Es steuert aber nicht nur den Ewigen Kalender, sondern außerdem den Mechanismus für die Minuten-Repetition mit ihrem kristallklaren Klang.

Daten: Gehäuse (Platin, 40,5 Millimeter, wasserdicht bis 2 Bar), Uhrwerk (L122.2 mit Handaufzug und 72 Stunden Gangreserve), Armband (handgenähtes Alligatorleder), UVP (750.000 €)
Bei ihrem Erscheinen im Jahre 2016 war die „Classic Perpetual Calendar Manufacture“ von Frederique Constant – laut eigenen Angaben – der erschwinglichste Ewige Kalender auf dem Uhrenmarkt. An Qualität ließ es die Manufaktur dafür bei diesem Zeitmesser und auch bei den Nachfolgemodellen keineswegs mangeln.

Schließlich versteht man sich als Experte für erschwinglichen Luxus. Im Jahr 2025 hat man zudem Sammlerwünsche hinsichtlich Farbe und Größe inkludiert. Und so lässt sich nun auf einem lachsfarbenen Zifferblatt die gewohnte Präzision der FC-Uhren ablesen, welche durch das Innenleben im verkleinerten 40-Millimeter-Gehäuse generiert wird.
Genauer gesagt handelt es sich dabei um das 34. Kaliber der Manufaktur. Es trägt die Bezeichnung FC-776, dessen Gangreserve auf drei Tage verlängert wurde.
Zu sehen ist es durch den Saphirglasboden. Neben dem Ewigen Kalender mit der Anzeige von Tag, Monat und Datum (unter Berücksichtigung der Schaltjahre) versorgt es auch die Dauphine-Zeiger für Stunde und Minute sowie die Mondphase mit Energie und Präzision.

Daten: Gehäuse (Edelstahl, 40 mm), Uhrwerk (FC-776 mit Automatikaufzug und 72 Stunden Gangreserve), Armband (Alligator), UVP (9.995 €)
Zu ihrem 270. Jubiläum präsentierte Vacheron Constantin unter anderem die auf 127 Exemplare limitierte „Traditionnelle Tourbillon Perpetual Calendar“. Beim Design haben sich die Kreativen an den Wurzeln der Manufaktur orientiert und einen klassischen Auftritt kreiert.

Im Inneren regiert jedoch die Neuzeit, und zwar mit dem neu entwickelten Manufaktur-Kaliber 2162 QP/270. Es besteht aus 324 Komponenten, misst danke peripherer Schwungmasse lediglich 6,55 Millimeter in Höhe und vereint die Großen Komplikationen Ewiger Kalender und Tourbillon.
Viel Herzblut steckte Vacheron Constantin auch in die Finissierung dieses Werks mit dem Côte-unique-Schliff, den die Manufaktur bereits vor mehr als einem Jahrhundert verwendete und wieder zu neuem Leben erweckt hat. Aufwendig wurde zudem das versilberte Gold-Zifferblatt von Hand mit einem Muster guillochierten, das nur die Jubiläums-Editionen ragen dürfen.

Daten: Gehäuse (Platin, 42 mm, wasserdicht bis 3 Bar), Uhrwerk (2162 QP/270 mit Automatikaufzug und 72 Stunden Gangreserve), Armband (Alligatorleder), UVP (auf Anfrage)
Die Referenz 5308, die als Weltpremiere in einer limitierten Platin-Edition als Referenz 5308P-010 von Patek Philippe anlässlich der Watch Art Grand Exhibition 2023 in Tokio lanciert worden ist, hält Einzug in die laufende Kollektion der Manufaktur.

Und zwar in Eisblau. Unter dem so gefärbten Sonnenschliff-Zifferblatt aus Weißgold vereint der Zeitmesser Minuten-Repetition auf zwei Tonfedern, Schleppzeiger-Monopusher-Chronograph, Mondphase und einen augenblicklichen Ewigen Kalender. Letzterer ist in drei halbkreisförmig angeordneten Fenstern für Wochentag, Datum und Monat angeordnet und gewährleistet den Scheibenwechsel innerhalb von nur 30 Millisekunden.
Patek nennt diese Kombination anspruchsvollster Funktionalität Quadrupel-Komplikation. Gesteuert wird diese vom leistungsoptimierten, aus 799 Einzelteilen bestehende Automatikkaliber Kaliber R CHR 27 PS QI mit vier neuen Patenten.

Daten: Gehäuse (Weißgold, 42 mm, feuchtigkeits- und staubgeschützt), Uhrwerk (Kaliber R CHR 27 PS QI mit max. 48 Stunden Gangreserve), Armband (handgenähtes Alligatorlederband), UVP (1.216.710 €)
Der Ewige Kalender einer Uhr bietet viele Informationen: Tag, Datum, Monat und Jahr inklusive Schaltjahr. Oftmals kommt noch eine Mondphasenanzeige hinzu. Das kann schnell unübersichtlich werden. Nicht so bei der auf 50 Exemplare limitierte „Toric Quantieme Perpetual“ von Parmigiani Fleurier.

Die Manufaktur, die für ihre puristische Gestaltungsphilosophie bekannt ist, hat nicht nur bewusst die Mondphase weggelassen, sondern zudem durch das koaxiale Design eine schnell zu erfassende Darstellung aller Informationen geschaffen. So bleibt viel Raum für Stunde und Minute und viel Fläche für die von Hand gekörnte Zifferblattoberfläche in Morning Blue oder Golden Hour.
Hinter beiden arbeitet das Manufakturwerk PF733, dessen Dekorierung durch den Saphirglasboden bewundert werden kann. Datz gehören die 18-karätigen Roségold-Brücken mit Côtes-de-Fleurier-Dekor genauso wie die sandgestrahlte Grundplatine und die von Hand anglierten Brücken aus Edelstahl.

Daten: Gehäuse (Platin/Roségold, 40,6 Millimeter, wasserdicht bis 3 Bar), Uhrwerk (PF733 mit Handaufzug und 60 Stunden Gangreserve), Armband (handgenähtes Nubuk-Alligatorleder), UVP (103.700/95.800 €)
Zum 30. Jubiläum hat Roger Dubuis die auf acht Exemplare streng limitierte „Excalibur Grande Komplikation“ vorgestellt. Und selbstverständlich ist der Name Programm.

Gleich drei Große Komplikationen werden geboten: Ewiger Kalender, Minutenrepetition und Tourbillon. Möglich macht das Kaliber RD118, bestehend aus 684 Komponenten. Dabei bedient sich der Ewige Kalender einer Besonderheit in Form der bi-retrograden Anzeige.
Die Zeiger gleiten elegant entlang halbkreisförmiger Skalen, bevor sie am Ende ihres Zyklus sofort auf null zurückspringen. In der „Excalibur Grande Komplikation“ präsentiert sich die bi-retrograde Anzeige mit zwei separaten Skalen: eine für den Wochentag, eine für das Datum – ergänzt durch skelettierte Excalibur-Zeiger mit präzisem Halbsofortsprung.
Zwischen 11 und 12 Uhr befindet sich zudem eine Monatsscheibe, begleitet von einer dezenten Schaltjahresanzeige. Hinzu kommt die Minuten-Repetition, welche allerdings nur dann erklingt, wenn der Drücker bewusst und vollständig betätigt wird. Abgerundet wird das Komplikations-Trio durch das fliegende Tourbillon zwischen 5 und 6 Uhr.

Daten: Gehäuse (Roségold, 45 mm, wasserdicht bis 5 Bar), Uhrwerk (RD118 mit Automatikaufzug und 60 Stunden Gangreserve), Armband (Kalbsleder), Verfügbarkeit (Roger Dubuis Boutiquen)