LVMH trifft zukunftsweisende Personalentscheidungen
Der 76-jährige Chairman und CEO des französischen Luxusgüterkonzerns, Bernard Arnault (Bild links), kann seine machtvollen Ämter weiter bekleiden. Und zwar bis zu seinem 85. Lebensjahr. Die LVMH-Aktionäre haben der Satzungsänderung kürzlich mit 99,18 Prozent zugestimmt, die Altersgrenze für den Vorstandsvorsitzenden des Unternehmens von 80 auf 85 Jahre anzuheben. Bereits im Jahr 2022 hatte es eine Anhebung auf 75 Jahre gegeben.
Bernard Arnault, der außerdem Hauptaktionär von LVMH ist, ist seit 1989 Präsident des Unternehmens. Mittlerweile sind alle seine fünf Kinder in leitenden Positionen im Konzern tätig, eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger hat der zu den weltweit vermögendsten Menschen zählende Unternehmenslenker aber nicht benannt.
Heuert François-Henri Bennahmias bei LVMH an?
Im Januar vergangenen Jahres hatte sich der langjährige und überaus erfolgreiche CEO von Audemars Piguet zum letzten Mal das Hauptquartier der Uhrenmarke in le Brassus verlassen.

Seit 2012 hatte sich unter ihm als CEO der Umsatz von Audemars Piguet mehr als verdreifacht, von 670 Millionen CHF auf 2,3 Milliarden CHF im Jahr 2023. In diesem Zeitraum stieg die Zahl der produzierten Uhren deutlich bescheidener von 32.000 auf 51.000.
Einblicke in seine weitere Zukunft hatte er bei seinem Abschied nicht gewährt.
Nun berichtet unter anderem das News-Portal Bloomberg darüber, dass er im Vorstand von Moncler, zu dem auch die Marke Stone Island gehört, neben Alexandre Arnault, Sohn von Bernard Arnault, sitzen wird.
Im vergangenen Herbst hatte LVMH eine Vereinbarung mit Remo Ruffini (CEO und Hauptaktionär von Moncler) bekannt gegeben, wonach der Luxusgüterkonzern bis zu 22 Prozent an Monclers Investmentgesellschaft Double R erwerben würde. Analysten der Barclays Bank schätzen, dass LVMH durch diesen Deal indirekt eine Beteiligung von etwa 1,6 Prozent an Moncler hält, die auf maximal vier Prozent steigen könnte.
Es war nicht das erste Mal, dass LVMH eine Minderheitsbeteiligung an einem italienischen Modeunternehmen übernahm. So sicherte sich 2021 der Konzern eine Beteiligung am Schuhhersteller Tod’s.
Oliver R. Müller (Inhaber der Genfer Beratungsfirma LuxeConsult) geht davon aus, dass man François-Henri Bennahmias bald auch wieder in Projekten sehen wird, die „näher an seiner Uhrenvergangenheit als visionärer Unternehmer liegen werden“.