Achterbahnfahrt: Nach enormem Exportanstieg im April brechen nun die Schweizer Uhren-Exporte in die USA ein
Nicht nur die Uhrenexporte der Schweiz gingen im Mai 2025 deutlich zurück, insgesamt lagen die Ausfuhren saisonbereinigt 13,6 Prozent unter denen im Mai 2024 und sanken auf 21 Milliarden CHF.
Davon entfielen knapp 2,1 Millionen CHF auf die Exporte der Schweizer Uhrenindustrie. Das sind 9,5 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Mengenmäßig ging es um 13,4 Prozent (180.000 Stück) runter auf knapp zwei Millionen Einheiten.
USA: Exporteinbruch mit Ansage
Das Ausfuhrminus betraf allen voran erneut die USA mit einem wertmäßigen Rückgang um 25,3 Prozent, womit dieser einzige Markt zu 40 Prozent zum weltweiten Rückgang beitrug.
Die Vereinigten Staaten trugen mit einem Rückgang von 25,3 % über 40 % zum weltweiten Rückgang bei.
Die gemeldeten Exportdaten seien angesichts der künstlich aufgeblähten Aprilzahlen nicht überraschend, heißt es bei der Schweizer Großbank UBS. Der wirklich zugrunde liegende Trend für den US-Markt sei aber auch aufgrund der unsicheren Verbraucherstimmung immer noch schwer zu entschlüsseln. In Bezug auf den Rest der Welt bleibe der Trend „weitgehend unverändert“. „Alles in allem könnte dies die Marktstimmung weiter dämpfen“, so die UBS-Experten.
Laut der Schweizer Großbank UBS seien die gemeldeten Exportdaten aufgrund der im April künstlich aufgeblähten Zahlen nicht überraschend. Der zugrunde liegende Trend für den US-Markt sei jedoch weiterhin schwer zu interpretieren, bedingt durch die unsichere Verbraucherstimmung. Bei Betrachtung des restlichen Weltmarkts bleibe der Trend „weitgehend unverändert“. Insgesamt könnte dies die Marktstimmung weiter belasten, erklären die UBS-Experten.
Starker Rückgang der Schweizer Exporte in die Hauptmärkte
Auch die anderen Top-Märkte performten im Mai verglichen mit dem Vorjahresmonat negativ: Japan (-10,5 %), Vereinigtes Königreich (-14,5 %), Hongkong (-12,6 %) Japan (-10,5 %), Singapur (-3,4 %).
Die Vereinigten Arabischen Emirate (+17 %) waren der einzige der Top-12-Märkte, der im Mai eine positive Performance erzielte, zeigen aber im gesamten Verlauf des Jahres eine negative Entwicklung.
Die Exporte nach Europa gingen im Mai wertmäßig um 8,4 Prozent zurück. Während die Ausfuhren nach Österreich um 48 Prozent einbrachen, war das Minus nach Deutschland (-4 %) Spanien (-0,2 %) und in die Niederlande (-4,5 %) vergleichsweise gering. Auch Frankreich (-18 ,1 %) und Italien (-9,7 %) entwickelten sich unterhalb des europäischen Durchschnittswerts.
Schweizer Uhrenexporte mit leichtem Plus in den ersten fünf Monaten
Mit rund 10,8 Milliarden CHF von Januar bis Mai 2025 liegen die Exporte der Schweizer Uhrenindustrie mit einem Plus von 1,1 Prozent (Menge +1,2 %) leicht im Plus gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Angesichts der aktuellen Entwicklungen ist aber fraglich, ob dieses Ergebnis in den kommenden Monaten gehalten werden kann.
„Dieses Ergebnis spiegelt jedoch nicht die tatsächliche Absatzsituation wider, die sich weniger positiv entwickelte“, kommentiert der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie FH, der die monatlichen Exportstatistiken herausgibt.
Alle Uhren-Kategorien verlieren
Hinsichtlich Materialien entwickelten sich alle Kategorien negativ oder stagnierten, allen voran die Kategorie Andere Materialien: Edelmetall (Wert -9 %/Menge -11,3 %), Stahl (Wert -9 %/Menge +0,4 %), Gold-Stahl (Wert -12,6 %/Menge -3,1 %), Andere Metalle (Wert -13,6 %/Menge -18,3 %), Andere Materialien (Wert -3,6 %/Menge -38,4 %).
Die Exporte von Uhren im Preisbereich zwischen 500 und 3.000 CHF (Exportpreis) blieben im Vergleich zum Mai 2024 wertmäßig stabil. Die anderen Hauptpreissegmente verzeichneten einen durchschnittlichen Rückgang von 11,4 Prozent.