Wenn die Uhr zur Nebensache wird
Während klassische Uhrenmodelle derzeit ein wenig an Glanz verlieren, blüht ein stiller Star der Branche auf: Uhrenschmuck.
Bereits im Februar wurde das auf der INHORGENTA Munich schon einmal gefeiert – mit dem INHORGENTA Award für Fossil´s Ring-Watch in der Kategorie „Fashion Jewelry of the Year“. Eine Entscheidung, die zunächst überrascht hat, dann aber umso mehr Sinn ergibt: Denn Schmuckstücke, die auch die Zeit im Blick behalten, sind gerade dabei, sich vom Nischenprodukt zum Must-have zu mausern.
links: PIAGET SWINGING SAUTOIR

Schon im 16. Jahrhundert zeigte man Stil – am Finger. Ringuhren, winzige Meisterwerke mit integrierter Zeitangabe, galten damals als technische Sensation und Statussymbol zugleich. Vom höfischen Spielzeug bis zum Art-Déco-Accessoire haben sie immer wieder Mode und Mechanik vereint. Heute feiern sie ihr Comeback – als stilvolle Antwort auf die Frage: Muss eine Uhr eigentlich immer am Handgelenk sitzen?
Ob Ring, Armband oder Collier – Hauptsache, irgendwo tickt ein Uhrwerk, verborgen in einem Design, das eher nach Catwalk als nach Zifferblatt aussieht. Die Kombination aus modischer Raffinesse und diskreter Funktionalität trifft den Nerv der Zeit: Luxus, der nicht protzt, sondern flüstert.
Im Februar wurde Fossil mit dem INHORGENTA Award in der Kategorie „Fashion Jewelry of the Year“ ausgezeichnet – ein Preis, der jährlich auf der INHORGENTA Munich vergeben wird und außergewöhnliches Design sowie Innovationskraft in der Schmuck- und Uhrenwelt ehrt.

Auch wenn die Entscheidung der Jury für Gesprächsstoff sorgte, ist sie ein deutliches Zeichen für einen wachsenden Trend: Schmuckstücke mit integrierter Zeitanzeige – eine stilvolle Symbiose aus Funktion und Ästhetik. Einmal mehr zeigt sich die INHORGENTA als eine wichtige Plattform für Trends und Innovationen.
Hier zeigen wir weitere tickende Schmuckstücke von: Piaget, Hermes, Cartier, Berney, Aerowatch
Piaget – Zeitmesser als Stilbekenntnis

Mit der Neuauflage ihrer legendären 21st Century-Kollektion bringt Piaget 2025 ein Stück kreativen Aufbruchsgeists zurück. Schon in den 1960ern wagte die Maison den Bruch mit Traditionen – und schuf Schmuckuhren, die mehr Statement als Zeitmesser waren. Swinging Sautoirs und kunstvolle Manschettenuhren mit Edelsteinen, asymmetrischen Formen und opulenter Sinnlichkeit prägten damals eine neue Ästhetik. Heute knüpft Piaget daran an: mit leuchtenden Opalzifferblättern, gewagten Gehäuseformen und farbenfrohen Edelsteinen – Uhren, die Individualität feiern und die Grenzen zwischen Schmuck und Zeit neu definieren


Hermes – Maillon Libre
Mit der Maillon Libre wirft Hermès alle Konventionen über Bord – und landet elegant irgendwo zwischen Schmuckstück und Zeitmesser. Statt klassisch am Handgelenk getragen zu werden, lässt sich diese Uhr wie ein modernes Schmuckobjekt an Revers, Halskette oder Manschette tragen. Der ikonische Ankerkettenglied-Look, inspiriert von der Chaîne d’ancre, wird dabei kunstvoll in Szene gesetzt – mit Edelsteinen besetzt, skulptural geformt und kaum als Uhr erkennbar.


Die Zeit rückt in den Hintergrund – und genau das macht ihren Reiz aus. Ob mit funkelnden Diamanten, Saphiren oder einem leuchtendem Terrakotta-Turmalin – die Maillon Libre ist mehr Skulptur als Uhr, mehr Schmuckstück als Chronometer. Besonders charmant: Die wandelbare Broschenuhr, die sich per Lederkordel in ein lässiges Collier verwandeln lässt – ein subtiler Verweis auf Hermès‘ Sattlertradition.
Eine Uhr? Ja. Aber viel mehr noch: ein stilles Bekenntnis zu zeitloser Eleganz mit einem Augenzwinkern.


Berney – Die Renaissance der Ringuhr
Tradition trifft Miniaturmechanik: Seit 1972 steht das Familienunternehmen Berney für Leidenschaft, Präzision und echte Schweizer Uhrmacherkunst. Gegründet vom heute 92-jährigen Henry Berney, der noch immer aktiv mitwirkt, pflegt das Haus eine tiefe Verbundenheit mit den legendären Valjoux-Werken und der Haute Horlogerie des Vallée de Joux.
Heute führt Enkelin Carole Berney das Unternehmen mit frischem Blick und großem Respekt vor der Tradition – und bringt mit der Wiederbelebung der Ringuhr eine fast vergessene Form der Zeitmessung zurück an den Finger. Während die Branche in den 70ern zwischen Quarz und Mechanik polarisierte, wählte Berney einen Mittelweg: filigrane Kaliber, wie das legendäre Jaeger-LeCoultre 101, machen es möglich, Zeit elegant in Schmuck zu integrieren – ob als Ring, Brosche oder Collier.
Die neue Ringuhr, die im April 2025 vorgestellt wurde, ist mehr als ein Zeitmesser: Sie ist ein Statement für Handwerk, Ästhetik – und die Kunst, Innovation mit Geschichte zu verbinden.


Berney setzt heute bei den ikonischen Ringuhren auf präzise Quarzwerke – in enger Partnerschaft und exklusiv zertifiziert durch ETA. Diese seltene Auszeichnung öffnet dem Atelier Zugang zu modernsten Innovationen. Neben aktuellen Modellen pflegt Berney liebevoll „New Old Stock“-Stücke aus den 1970ern – teils original erhalten, teils modernisiert. Ob Klassiker oder verspielte Designs wie das „Panda“-Modell: Berney vereint technisches Know-how mit kreativer Freiheit auf kleinstem Raum.
Cartier
Kaum ein Haus beherrscht die Kunst, Zeit und Eleganz so sinnlich zu vereinen wie Cartier. Seit über einem Jahrhundert schreibt das Pariser Traditionshaus Geschichte – nicht nur als Juwelier der Könige, sondern auch als visionärer Uhrenhersteller. Zwischen Haute Joaillerie und Haute Horlogerie verschwimmen bei Cartier die Grenzen.
Cartier Panthère: Wenn Uhr auf Ikone trifft
Cartier schlägt einmal mehr die elegante Brücke zwischen Uhr und Schmuck – mit der Panthère-Uhr.
Auf einem Armreif begegnen sich zwei Welten: eine feine Uhr und ein dreidimensional modellierter Panther, bereit zum Sprung.
In poliertem Gelbgold zeigt sich die Raubkatze mit schwarzem Lackmuster und leuchtend grünen Tsavorit-Augen. Die Weißgold-Variante funkelt hingegen im vollen Brillantenkleid – eine Hommage an Cartiers legendäres Tiermotiv und die hohe Kunst der Uhrenschmuckgestaltung.


Cartier Tressage – Armreif oder Uhr?

Natürlich kann die Uhr auch am Arm bleiben – doch ist sie dann mehr Armreif…
Mit der neuen Tressage Uhr beweist Cartier einmal mehr, warum das Haus als Inbegriff französischer Juwelierskunst gilt. Das rechteckige, verlängerte Gehäuse scheint das Zifferblatt zu umarmen – opulent, dynamisch und ganz in Cartier-Manier. Ein meisterhaftes Spiel aus Volumen, Licht und Bewegung.
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Aerowatch: Zeit in ihrer charmantesten Form – die Anhängeruhr
Eine Hommage an die feine Tradition der Anhängeruhren – ein Format, das in der modernen Uhrenwelt fast in Vergessenheit geraten ist. Elegant an einer Kette getragen, verbindet dieses Modell nostalgischen Charme mit zeitgemäßer Raffinesse.


Das Gehäuse aus poliertem Edelstahl, verziert mit feinen Details, umschließt ein klassisch gestaltetes Zifferblatt. Dabei bleibt die Uhr angenehm leicht und tragbar, ein stilvolles Accessoire für alle, die Zeit gern als Schmuckstück bei sich tragen.
Aerowatch beweist damit einmal mehr, dass traditionelle Werte und modernes Design kein Widerspruch sein müssen – sondern eine reizvolle Liaison eingehen können.
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