Swatch Group mit Gewinneinbruch und der Ankündigung einer Weltneuheit

Während der Richemont-Konzern die Rückgänge im Uhrensegment mit einem Umsatzplus beim Schmuck im 1. Quartal des Geschäftsjahres 2025/26 ausgleichen konnte, muss die auf Uhren spezialisierte Swatch Group für das 1. Halbjahr 2025 einen deutlichen Umsatzrückgang verkünden.

Der Nettoumsatz in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres betrug 3,059 Milliarden CHF und damit 7,1 Prozent weniger (zu konstanten Wechselkursen) als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Noch deutlicher ist das Minus beim Konzerngewinn, der im 1. Halbjahr 17 Millionen CHF betrug, nach 147 Millionen CHF in den ersten sechs Monaten 2024. Das entspricht einem Minus in Höhe von fast 88 Prozent.

Als Grund führt die Swatch Group den starken Umsatzrückgang beim Großhandelsgeschäft in China, Hongkong und Macau um 30 Prozent an. Das Minus im eigenen Retail habe nur 15 Prozent betragen. Der Anteil dieser Region am Gesamtumsatz des Konzerns ist damit in den letzten 18 Monaten von 33 auf 24 Prozent gesunken.

Die USA, Mexico und Kanada wuchsen hingegen zweistellig. Insbesondere die Marken Omega, Longines, Rado, Tissot und Hamilton gewannen Marktanteile und auch Swatch übertraf die Vorjahreszahlen. Indien verzeichnete ein Umsatzplus von über 20 Prozent zum Vorjahr. Japan erreichte Umsätze auf dem Niveau des Rekordjahres 2024. Ebenfalls sehr gut entwickelt haben sich die Verkäufe im Mittleren Osten und Australien. Die Schweiz erfuhr einen leichten Umsatzrückgang aufgrund des sehr starken Schweizer Frankens, während die übrigen europäischen Märkte auf dem Niveau des Vorjahres abschlossen.

Nick Hayek, CEO Swatch Group

Der Konzern verzichtete trotz des Umsatzrückgangs bewusst darauf, Personal zu entlassen, um die finanziellen Auswirkungen zu reduzieren. Ebenfalls haben die Produktionsgesellschaften keine Kurzarbeit eingeführt.

Auch gäbe es keine Überlegungen in die Richtung, so Swatch-Group-CEO Nick Hayek über die aktuelle Umsatzflaute:

„Wir können damit umgehen. Wir können auch akzeptieren, weniger Gewinn zu machen. Aber wir stehen zu unseren Mitarbeitenden.“

Nick Hayek

Ausblick zweites Halbjahr 2025

In den USA, Japan und Indien sieht die Swatch Group großes Wachstumspotenzial und erwartet darüber hinaus eine weitere Reduktion der Lagerbestände bei den chinesischen Einzelhändlern und damit eine Erholung der Bestellungen. Beim E-Commerce geht man ebenfalls von steigendem Konsum aus.

Die Gruppe erwartet demzufolge eine bessere Auslastung der Produktion, insbesondere auch getrieben von zahlreichen neuen Produktlancierungen in allen Preissegmenten.

Aber: „Es wird keine Revolution geben, es wird nicht massiv sein, aber es ist ein Trend in die richtige Richtung“, sagte Nick Hayek gegenüber Reuters über seine Erwartungen bezüglich des chinesischen Marktes im 2. Halbjahr 2025.

Swatch führt eine KI-generierte Weltneuheit ein

So kündigt zum Beispiel Swatch noch im Sommer die Einführung einer Weltneuheit an, welche dem Kunden zahlreiche Personalisierungsmöglichkeiten bieten soll. Der Kunde wird dabei direkt mit der „künstlerischen Intelligenz“ der Marke, genannt AI-DADA, kommunizieren und so seine eigene Swatch Uhr kreieren können.

AI-DADA wird Designs vorschlagen, die aus 40 Jahren Swatch-Designgeschichte schöpft. Jede Uhr wird einzigartig sein, verspricht die Swatch Group.

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