Gucci-Rettung? Kering verkauft Beauty-Sparte an L’Oréal

Schönheitssparte vom Luxusgüterkonzern Kering übernommen, inklusive des Parfümherstellers Creed sowie der Beauty- und Duftlizenzen.

Lange hat der neue, am 15. September angetretene Kering-CEO Luca de Meo nicht gewartet, um die angeschlagene Gucci-Mutter auf Kurs zu bringen. Die Vereinbarung umfasst außerdem ein 50/50-Joint Venture zur Erkundung von Geschäftsmöglichkeiten im Bereich Wellness und Langlebigkeit.

Die Partnerschaft beinhaltet auch das Recht zum Abschluss einer 50-jährigen Exklusivlizenz für die Kreation, Entwicklung und den Vertrieb von Duft- und Schönheitsprodukten für Gucci, beginnend nach Ablauf der aktuellen Lizenz mit Coty. Kering wird L’Oréal ab Abschluss der angekündigten Transaktion außerdem 50-jährige Exklusivlizenzen für die Kreation, Entwicklung und den Vertrieb von Duft- und Schönheitsprodukten für Bottega Veneta und Balenciaga gewähren. Vier Milliarden € soll L’Oréal dafür im ersten Halbjahr 2026 bezahlen. Im Gegenzug wird L’Oréal an Kering Gebühren für die Nutzung seiner lizenzierten Marken zahlen.

Kering-Tochter Gucci schwächelt

Seit geraumer Zeit läuft es mit Gucci nicht rund und die Zahlen drücken auf das Gesamtergebnis des Unternehmens. So belief sich der Umsatz von Kering im 1. Halbjahr 2025 auf 7,6 Milliarden € und lag damit 16 Prozent unter dem Vorjahreswert. Nach einem Rückgang um 24 Prozent im ersten Quartal betrug das Minus im zweiten Quartal 18 Prozent. Noch dramatischer ist der Gewinneinbruch um 46 Prozent auf 474 Millionen €.

Die Hauptmarke Gucci, mit der Kering bislang rund 40 Prozent seines Umsatzes erwirtschaftet, erwies sich dabei mit einem Umsatzrückgang in Höhe von 26 Prozent auf gut drei Milliarden € im 1. Halbjahr erneut als besonders problematisch. Im Uhrenbereich hatte man in diesem Jahr bereits massiv Stellen abgebaut.

„Diese strategische Allianz markiert einen entscheidenden Schritt für Kering“, erklärte Luca de Meo.

„Durch den Zusammenschluss mit dem Weltmarktführer im Beauty-Bereich werden wir die Entwicklung von Düften und Kosmetika für unsere großen Häuser beschleunigen und ihnen ermöglichen, in dieser Kategorie Größe zu erreichen und ihr immenses langfristiges Potenzial auszuschöpfen, so wie es Yves Saint Laurent Beauté unter der Leitung von L’Oréal getan hat. Gemeinsam werden wir auch in neue Bereiche des Wellness vordringen und die unübertroffene Expertise von L’Oréal mit unserer einzigartigen Reichweite im Luxusbereich kombinieren. Diese Partnerschaft ermöglicht es uns, uns auf das zu konzentrieren, was uns am besten ausmacht: die kreative Kraft und Begehrlichkeit unserer Häuser.“

„Ich freue mich sehr, diese langfristige strategische Allianz mit einem der renommiertesten, kreativsten und visionärsten Luxuskonzerne der Welt einzugehen. Diese Partnerschaft wird unsere Position als weltweit führendes Luxus-Beauty-Unternehmen weiter festigen und es uns ermöglichen, gemeinsam neue Wege im Wellness-Bereich zu erkunden“, sagte Nicolas Hieronimus, CEO der L’Oréal Groupe.

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