Mein Schmuckmonat Juni: Indivudalität und wo man sie findet

Der Juni war für mich geprägt von etlichen bunten Style-Artikeln für den Sommer, mit denen ich versucht habe, geschmacklich einen Nerv bei meinen Lesern zu treffen. Klar, manches sind einfach nur PR-Meldungen, aber nicht nur. Und dann spielt auch noch der Juwelier eine wichtige Rolle.

Links: Einblicke in die Goldschmiedewerkstatt von Juwelier Skrein in Wien.

Individualität in einem Meer aus visuellen Reizen

Die Welt des Schmucks bringt – anders als bei den Uhren – keine besonders starke Marken-Affinität mit sich. Das bedeutet, wir kaufen am ehesten einfach, was uns gefällt – und das ist ja auch gut so. Die Suche nach dem nächsten Schmuckstück beginnt also meistens mit solchen Gedanken wie „etwas in Grün“ oder „eine längere Kette“. 

Sammel-Artikel dieser Sorte sind ein Versuch von mir, diesen Suchbedürfnissen ein wenig auf den Weg zu helfen. Besonders viel gelesen – das verraten mir die Analytics – wurde der Artikel über florale Designs. Das fand ich sehr spannend, denn gerade Blumendesigns können so richtig individuell sein – viel mehr als nur „Schmuck in Grün“ oder „Schmuck in Blau“. Mir verrät das, dass die Menschen tatsächlich mehr wollen, als nur die klassischen Basics. Und da Blüten und Blumen für sich genommen schon sehr unterschiedlich sind, kann auch jeder Schmuckhersteller dieser Interpretation seinen eigenen Stempel aufdrücken.

Auch ein spannendes Thema für die Leser im Juni: Der Perlenschmuck der Firma Ploch Pearls. Da Juni der Monat der Perle ist, hat das Thema ganz gut gepasst, aber die Besonderheit liegt auch darin, dass das Familienunternehmen Perlen in ganz andere Designs verwandelt als man bisher gesehen hat. Auch hier stehen Kreativität und Individualität im Fokus. Vielleicht haben diese Designs einfach gemeinsam, dass sie in Erinnerung bleiben. 

Rolle und Auftrag eines Juweliers

Die Suche nach dem richtigen Schmuck führt idealerweise zu den Pforten eines Juweliers. Im Juni war ich in meinem Wohnort Wien zu Gast bei Juwelier Skrein, wo gerade Marie Skrein die offizielle Geschäftsführung in zweiter Generation übernommen hat. 

Die Geschichte eines Juweliers wie Skrein führt einem vor Augen, welche Rolle auch hier der starke Wunsch nach Individualität und Selbstverwirklichung spielen. Diese Ideale ziehen sich von der Gründung eines solchen Geschäfts über die Zusammenstellung des Sortiments bis hin zu den Kunden, die bei diesem Juwelier die Selbstverwirklichung im Schmuck suchen. 

Leider sind in den letzten Jahren die kleinen, individuellen Geschäfte immer mehr und mehr verschwunden. Der Online-Handel macht alles leicht verfügbar, man muss nicht in der Innenstadt von Ort zu Ort springen, um seine Einkaufsliste abzuarbeiten. Ein paar wenige Klicks und ein digitaler Einkaufskorb bei Amazon reichen meist aus. Das ist zwar praktisch, aber auch irgendwie schade.

„Wir machen, was uns gefällt und hoffen, dass es anderen auch gefällt. Wenn uns etwas nicht gefällt, machen wir keine Kompromisse, denn dann hat der Schmuck keine Kraft. Lieber nehmen wir in Kauf, dass es auch einigen Leuten nicht gefällt.“

Marie Skrein, Juwelierin in Wien
Marie Skrein, Geschäftsführerin von Juwelier Skrein in Wien.


Der Juwelier ist für mich gefühlt eine der letzten Bastionen, wo man noch ein eigens zusammengestelltes Sortiment und persönlichen Kontakt findet. Das macht Freude und ist etwas wirklich Besonderes: Kein Juweliergeschäft gleicht dem anderen, jeder Händler setzt seine persönlichen Schwerpunkte, lässt seine Expertise und seine persönlichen Vorlieben in die Zusammenstellung eines Sortiments einfließen. Es ist schön, dass es noch Orte gibt, die man besuchen kann, an denen nicht alles stromlinienförmig gleichgeschaltet wurde, sondern an denen Individualität nicht nur ein Zufall ist, sondern bewusst gepflegt wird. 

Verkaufsexperte Christian Sieg von Handelsvertretung Sieg.

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass viele Interessenten für Uhren und auch Schmuck keinen Markenfetisch haben, sondern gerne eine Auswahl präsentiert bekommen. Man möchte ja auch ein bisschen ausprobieren, was einem steht und kann sich dabei auch von ganz neuen Designs überraschen lassen.  

Christian Sieg, Verkaufsexperte

Im Idealfall wird ein Juwelier zu einem persönlichen Berater und manchmal sogar zum „personal shopper“, weil er bei Gesprächen für neue Schmuck-Kollektionen schon im Hinterkopf hat, welche Stücke seinen Stammkunden gefallen könnten. Das Einkaufserlebnis für Menschen, die das Geschäft eines Juweliers betreten, ist ein vollkommen anderes. 

Über diese Themen habe ich auch in einem langen Interview mit Christian Sieg gesprochen, der als Sales Representative renommierter Marken viele wertvolle Einblicke in Wünsche und Motivationen von Menschen gewonnen hat. Wie wertvoll es sein kann, guter Kunde eines Juweliers zu sein, zeigt sich auch in diesem Gespräch.

Schmuck ist etwas so Emotionales, Persönliches. Die Geschmäcker sind so verschieden wie die Designs, da ist es doch schön, auf der Suche nach einem persönlichen Schatz einen Partner an seiner Seite zu wissen, der sich die Unterstützung bei dieser Mission zum Beruf gemacht hat.

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