Watches & Wonders 2025: Hemmungsvoll freizügig
Einblicke gewähren – damit tun sich gerade Schweizer Uhrenmarken hier und da schwer. Vor allem, wenn es um Produktionstechniken oder gar Geschäftszahlen geht. Gar nicht schwerfällt es ihnen hingegen, wenn es darum geht, die technische Kompetenz in puncto Uhrwerkstechnik zu zeigen. Da zeigt man sich gerne freizügig, obwohl auch hier – der inneren Mechanik geschuldet – Hemmungen durchaus eine Rolle spielen.
Das Zifferblatt als Leinwand Farbe, Struktur und Muster Attraktive Materialien & neue Techniken Edle Steine Wirbelwinde fürs Handgelenk
Hublot – „Big Bang Meca-10“: Dieser erstmals 2016 vorgestellte Zeitmesser ist wieder da. Und zwar mit einem optimierten Kaliber, das in einem kompakteren 42-Millimeter-Gehäuse aus King Gold, Titan oder Frosted Carbon schlägt. Und da die LVMH-Marke bei der „Big Bang Meca-10“ bewusst auf das Zifferblatt verzichtet, können die Details des skelettierten Handaufzugswerks HUB1205 von verschiedenen Blickwinkeln betrachtet und entdeckt werden. Dabei unterscheidet sich die Neuinterpretation mit ihren drei linearen Brücken, die an der Werkplatte fixiert sind, deutlich von ihrer Vorgängerin.

Zudem ist das Werk passend zum jeweiligen Gehäuse galvanisch gefärbt. Die 10 im Namen verweist übrigens auf die zehntägige Gangreserve, welche durch zwei Federhäuser aufgebaut wird.
Die verbleibende Gangdauer kann über eine digitale Anzeige abgelesen werden. (UVP 23.500, 23.900 bzw. 44.500 €)
Ulysse Nardin – Blast [Amoureux Peintre]: Dieser aus der Zusammenarbeit der Schweizer Uhrenmarke und des Modesigners Amoureuxpeintre entstandene, auf 29 Exemplare limitierte Zeitmesser gewährt Einblicke der etwas anderen als „nur“ skelettierten Art. Dafür hat Ulysse Nardin jedes Element der „Blast Skeleton X“ überarbeitet und verschwommene Transparenz aus mattiertem Saphirglas kreiert. Zwei Jahre Entwicklungszeit waren dafür erforderlich. Nun offenbart es als Zifferblatt und Gehäuseboden die Konturen des skelettierten Uhrwerks auf ganz subtile Weise.
Dabei handelt es sich um das Manufakturkaliber UN-371, das eine Gangreserve von 96 Stunden bietet und mit einer breiten sowie leichten Unruh aus Silizium mit Fliehgewichten aus Nickel ausgestattet ist.
Geschützt wird es von einem 42-Millimeter-Titangehäuse. (UVP 33.100 €)

Raymond Weil – „Freelancer Calibre RW1212 Skeleton“: Das von der Genfer Marke entwickelte Kaliber RW1212 wurde 2007 eingeführt und stellt einen wichtigen Meilenstein in der Geschichte von Raymond Weil dar. Die Idee für das Werk kam von Elie Bernheim, dem Enkel des Gründers Raymond Weil, und wurde in enger Zusammenarbeit mit den Experten von Sellita ausgearbeitet.

Dabei gestaltete die Forschungs- und Entwicklungsabteilung der Uhrenmarke jede Komponente neu, um die Unruh auf der 6-Uhr-Position sowie die Mechanik der Uhr mithilfe einer durchbrochenen Brücke hervorzuheben.
Trägerin dieses Werks ist auch das neue, auf 500 Exemplare limitierte Modell „2795-BKC-20000“ mit einem bis zehn Bar wasserdichten 40 Millimeter messenden, kissenförmigen Edelstahlgehäuse mit schwarzer PVD-Beschichtung. (UVP 3.725 €)
ArtyA – „Purity Wavy HMS Mirror“: Das vollständig in Eigenproduktion gefertigte Kaliber zeigt die unabhängige Uhrenmarke aus Genf voller Stolz und mit so viel Offenheit wie möglich. Stairway To Heaven HMS – so der Name des Werks mit Handaufzug – verdankt seine ausdauernde Präzision unter anderem der traditionellen Feinregulierung sowie den zwei parallel arbeitenden Trommelfederhäusern. Eingebettet ist es in das Wavy-Gehäuse der Marke, in diesem Fall optisch zurückhaltend gefertigt aus Titan mit transparenter DLC-Beschichtung.
Zusammen ergibt das die auf 99 Exemplare limitierte „Purity Wavy Titanium Mirror“ mit – wie der Name verspricht – verspiegeltem Gehäuseboden. Von vorn erzeugt dieser die Illusion von großer Tiefe, in der das Uhrwerk zu schweben scheint.
Von hinten lässt der Einwegspiegeleffekt die Komplexität des Uhrwerks erahnen, ohne sie vollständig zu offenbaren. (UVP 27.900 €)
