Mein Uhrenmonat Juli: Sorgenkinder zum Abtauchen und Kooperieren

Der Blick auf den Uhrenmonat-Juli steht natürlich unter dem Eindruck des 39-Prozent-Zoll-Hammers, der ab dem 7. August auf Schweizer Importe in die USA erhoben werden soll.

Noch haben die Uhrenhersteller und andere eidgenössische Exportindustrien die Hoffnung auf eine Last-Minute-Einigung auf niedrigere Zölle nicht aufgegeben. Zwei Tage vor Inkrafttreten reist die in Sachen Zoll bislang glücklose Schweizer Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter in die USA – es bleibt also spannend. Darum wird es sicher in meinem Rückblick auf den Uhren-August gehen.

Zurück zum Zeitgeschehen im Sommermonat Juli. Der begann unter anderem mit einer Aussage vom Breitling-Chef Georges Kern über den Zustand der Schweizer Uhrenindustrie: „Ich bin nun seit dreißig Jahren in der Branche und habe noch nie einen so langwierigen Krisenzustand erlebt.“ Und da wusste man noch nichts von der Schreckenszahl 39.

Uhren sind das Sorgenkind der Luxusgüterindustrie

Und leider bestätigten die im Juli veröffentlichten Halbjahres- beziehungsweise Quartalszahlen der großen Luxuskonzerne, dass es auch im Top-Segment nicht mehr nur rosig aussieht, dass sich auch die budgetstarken Kunden offensichtlich in Zurückhaltung üben – von Bescheidenheit zu sprechen, wäre sicher überzogen. Gerade das Segment Uhren geriert sich zum Sorgenkind.

Richemont machte im 1. Quartal des laufenden Geschäftsjahres, welches am 30. Juni endet, mit Uhren ein Minus von 10 Prozent. Bei LVMH entwickelte sich das Uhrengeschäft in den ersten sechs Monaten 2025 immerhin stabil – dafür verloren andere Sparten deutlich. Hermés verzeichnete im ersten Halbjahr einen Umsatzrückgang bei den Uhren in Höhe von 8 Prozent, will die Produktion aber dennoch ausbauen. Und die auf Uhren spezialisierte Swatch Group meldet für das erste Halbjahr einen Umsatzrückgang in Höhe von 7,1 Prozent. Kummer bereitet allen nach wie vor China, und nun taucht am Horizont mit den USA der nächste Problemmarkt auf. Zumindest für Swiss-made-Marken …

In der Haut der Chefstrategen der Uhrenkonzerne und -marken möchte man derzeit nicht stecken. Den Kopf in den Sand zu stecken und zu warten, bis sich der Gegenwind gelegt hat, ist sicher keine gute Idee. Beim Auftauchen könnte man den Anschluss an die neue Realität verpasst haben.

Land der Taucher

Apropos Abtauchen: Deutschland ist ein Land der Taucher.

Taucher

Deshalb habe ich mir das aktuelle Angebot einmal genauer angeschaut. Die Vielfalt reicht von Blancpain über Bremont, Citizen, Doxa, Hanhart, U-Boat bis zu Ralf Tech.

Aber auch für die aktuelle Urlaubszeit sind Taucheruhren probate Begleiter, welche mit ihrer Funktionalität ihren Trägerinnen und Trägern auch noch einen dynamisch-sportlichen Touch verleihen. Auch diejenigen, die sich nicht in die faszinierende Tiefsee stürzen, sondern lieber an der Oberfläche planschen, sind mit einer ISO 6425 erfüllenden Uhr ebenfalls gut beraten.

Das geht auch mit der „Profondo“ von U-Boat, angeblich bis zu einem Druck von 1.000 bar, der in einer Tiefe von 10.000 Metern herrscht. Auf die Frage eines Branchenkenners auf einem Kanal der Sozialen Medien, wie man denn eine solche Wasserdichtigkeit in der Werkstatt überprüfen könne, schlug ich einen Praxistest im Marianengraben vor. Die Reaktion: „Der Experte hat die Gruppe verlassen.“ 😉 Einen Versuch war es wert. 🙂

Auf die Partnerschaft!

Was macht man in unsicheren Zeiten? Richtig! Man sucht sich starke Partner. Das macht die Uhrenindustrie allerdings schon seit jeher und hält auch in den aktuell unruhigen Zeiten daran fest.

Die „Grüne Hölle“ ruft! Anfang August röhren am Nürburgring wieder die Motoren historischer Renn- und Sportwagen. Der 52. Oldtimer Grand Prix (OGP) lockt Menschen mit Benzin im Blut vom 1. bis zum 3. August 2025 in die Eifel. Als Official Timing Partner ist Junghans dabei und hat zudem zwei besondere Zeitmesser im Gepäck: die „1972 Automatic“ und die „1972 Chronoscope“.

TAG Heuer setzt bekanntermaßen ebenfalls gern auf Kooperationen mit der Motorsportwelt, sorgt aber auch geringeren Geschwindigkeiten für die präzise Zeitmessung. So als offizieller Zeitnehmer beim diesjährigen TCS New York City Marathon.

Hamilton wiederum hat sich in die virtuelle Welt aufgemacht und sich mit dem visionären Videospiele-Entwicklers Hideo Kojima zusammengetan, welcher für die Games „Death Stranding“ und „Death Stranding 2: On the Beach“ verantwortlich zeichnet. Ergo heißt der passende Zeitmesser „American Classic Boulton Death Stranding 2 Limited Edition“ und ist bereit für Abenteuer in der virtuellen Welt wie im echten Leben.

Panthère de Cartier

In eigener Sache

Last but not least ein Anliegen in eigener Sache:

Darf’s etwas weniger sein, meine Damen?

Diese Frage beantworte ich in meiner Kolumne zum Thema Damenuhren.

Kleiner Spoiler: Ein Nein gab es nicht.

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