Kolumne: Darf’s etwas weniger sein, meine Damen? Gerne!

Meine ganz persönliche Erinnerung an die Geschichte der Damenuhren beginnt 1999. Damals begann ich frisch von der Uni als Volontärin bei einem B2B-Magazin für Juweliere und entdeckte die Welt der Uhren – auch die der Damenuhren.

Damals eher enttäuschend für mich. Klein, unauffällig, gerne in uninspiriertem Bicolor. So präsentierte sich zumindest die große Masse der Zeitmesser für das weibliche Handgelenk.

Selbst ist die Frau, dachten sich irgendwann die Damen und schauten sich in der Herrenabteilung ihrer Juweliere um. Die Konsequenz. Zunehmend bekam ich auf Messen für mein Gefühl riesige Ticker ans Handgelenk gelegt, mit dem Hinweis: Frauen wollen und tragen das jetzt so.

Und ich dachte mir beim Anblick überstehender Gehäuse und Armbandstege: Wirklich? Erlösung fand ich damals nur bei einigen bekennenden Damenuhren-Herstellern wie Herbelin, deren Uhren sich beim Anlegen auch an mein schmales Handgelenk gefällig anschmiegten.

Den Beleg sehen Sie links mit der „Panthère de Cartier“ an meinem Handgelenk – leider nur für einen Moment auf der diesjährigen Watches & Wonders.

Dennoch sollte es noch eine ganze Weile dauern, bis die Uhrendesigns wieder kleiner wurden und nach und nach immer mehr Marken nachzogen – auch für die Herren der Schöpfung ist aktuell immer häufiger weniger Durchmesser mehr angesagt.

Im Zuge der schrumpfenden Durchmesser für Herrenuhren wurden auch die Damenuhren kleiner, bis unter die 30-Millimeter-Grenze – und es sieht richtig gut aus. Natürlich gilt immer, genderunabhängig die Regel Nummer 1: Die Uhrengröße muss zur Handgelenksgröße passen und sich gut anfühlen.

Man gibt sich mittlerweile zudem wieder richtig Mühe, nicht nur einfach auf Verkleinerungen bestehender Modelle zu setzen. Einige gehen sogar so weit, für die kleineren Formate nicht nur geeignete Designs und Proportionen maßzuschneidern, sondern auch geeignete Mechanikwerke einzusetzen.

Ein aktuelles Beispiel sind Omegas neuen „Aqua Terra“-Modelle mit 30 Millimetern Durchmesser. Die Swatch-Group-Marke hat eigens für dieses Uhrenformat ein neues Manufakturkaliber entwickelt. Respekt!

Aber damit buhlen sie schon längst nicht mehr allein um die Handgelenke schmaleren Formats. Und auch Quarzuhren im passenden Format schmücken diese ungemein.

Mein Fazit: Gerne mehr von diesem Weniger!

Antje Heepmann

Ob mein Appell gehört und langfristig nachwirken wird, muss (leider) bezweifelt werden.

Faktencheck: Die favorisierten Gehäusegrößen für Damenuhren nehmen wieder zu

Aus dem aktuelle Uhren-Monitor von Responsio geht hervor, dass die Damenwelt wieder etwas größere Durchmesser wünscht. Votierten in der Umfrage im Jahr 2015 noch 83 Prozent der befragten Frauen für 27 bis 37 Millimeter und 15 Prozent für 42 bis stattliche 47 Millimeter, präferieren bei der Umfrage aus diesem Jahr nur noch 76 Prozent für die kleineren Größen. 15 Prozent bevorzugen nach wie vor 42 bis 47 Millimetern und fast jeder zehnten Dame (9%) ist die Größe egal.

Allerdings kaufen zumindest die Deutschen im Schnitt nur alle vier Jahre eine Uhr. Wer also die hiesigen weiblichen Handgelenke zukünftig mit Uhren bestücken möchte, sollte nicht allzu konsequent auf schrumpfende Durchmesser setzen.

Tabelle Gehäusegrößen Damenuhren
Quelle: responsio

Ebel Sport Classic: 29 mm

Ebel Sport Classic

Werk: Quarz (ETA E03.001)

Wasserdichtigkeit: 5 bar

Materialien: Edelstahl, Gelbgold, Diamanten, Saphirglas

Zifferblattvarianten: Weißsilber, Hellbeige, Dunkelgrün

UVP: 3.100 € (ohne Diamanten, 4.700 € (mit Diamanten)

Omega Aqua Terra: 30 mm

Werk: Co-Axial Master Chronometer 8750 und Co-Axial Master Chronometer 8751 für die Gold-Modelle (Gangreserve 48 Std.)

Wasserdichtigkeit: 15 bar

Materialien: Edelstahl, Moonshine-Gold, Sedna-Gold, Diamanten, , Perlmutt, Saphirglas

Zifferblattvarianten: Schwarz, Blau, Silberfarben, Lavendel, Grau, Braun, Hellbeige, Goldfarben, Grün, Weiß

UVP: 6.800-33.600 € (ohne Diamanten), 13.800-41.500 € (mit Diamanten)

Aqua Terra von Omega

Blancpain Fifty Fathoms Automatique: 38,2 mm

Fifty Fathoms von Blancpain

Werk: Kaliber 1153 (Gangreserve 100 Std.)

Wasserdichtigkeit: 30 bar

Materialien: Titan, Gold, Perlmutt, Saphirglas

Zifferblattvarianten: Schwarz, Rosa

UVP: 33.850 € (Gold), 18.100 € (Titan)

Breitling Superocean Heritage Automatic: 36 mm

Werk: Kaliber 10 (42 Stunden Gangreserve)

Wasserdichtigkeit: 20 bar

Materialien: Edelstahl, Saphirglas

Zifferblattvarianten: Blau, Grün

UVP: 5.250 € (mit Kautschukband), 5.550 € (mit Edelstahlband)

Breitling Superocean

Frederique Constant „Classic Manchette“: 25,7 x 20 mm

Frederique Constant Mnachette

Werk: FC-200 (Quarz)

Wasserdichtigkeit: 3 bar

Materialien: Edelstahl, Diamanten, Malachite, Onyx, Saphirglas

Zifferblattvarianten: Weiß, Schwarz, Grün

UVP: 1.295 u. 1.895 € (ohne Diamanten), 4.295 € (mit Diamanten)

Junghans Spektrum Damen: 35,6 mm

Werk: Multifrequenz-Funk-Solarwerk J615.74 (Dunkelgangreserve bis 21 Monate)

Wasserdichtigkeit: 10 bar

Materialien: Edelstahl, PVD-Gold, Keramik, Perlmutt, bedampfter Mineralglasboden, Saphirglas

Zifferblattvarianten: Weiß, Schwarz

UVP: 1.090 €

Junghans Spektrum Damen

Maurice Lacroix Fiaba Square: 24 x 34 mm

Maurice Lacroix Fiaba Square

Werk: Quarz

Wasserdichtigkeit: 5 bar

Materialien: Edelstahl, PVD-Gold, Perlmutt, Saphirglas

Zifferblattvarianten: Silberfarben, Weiß

UVP: 990-1.390 €

Piaget Sixtie: 29 x 25,3 mm

Werk: 57P (Quarz)

Wasserdichtigkeit: 5 bar

Materialien: Edelstahl, Gold, Diamanten

Zifferblattvarianten: Weiß

UVP: 11.800-39.300 € (mit Diamanten), 13.800-33.400 € (ohne Diamanten)

Piaget Sixtie

Panthère de Cartier: 36,3 x 26,7 mm

Panthère de Cartier

Werk: Quarz

Wasserdichtigkeit: 3 bar

Materialien: Gold, Diamanten, Saphirglas

Zifferblattvarianten: Silberfarben

UVP: 58.000 €

Der Uhren-Monitor

Der Uhren-Monitor von responsio bietet die umfassendste Untersuchung des deutschen Uhrenmarktes aus Sicht des Verbrauchers. Frank-Michael Müller rief 2012 das Unternehmen ins Leben, um seine Leidenschaft für exklusive Armbanduhren mit seiner beruflichen Passion der Marktforschung zu verbinden. Der Uhren-Monitor bietet Antworten auf nahezu alle Fragen, die Hersteller und Handel an potenzielle Käuferinnen und Käufer von Armbanduhren haben. Von der Produktausstattung über die Nutzung von über 300 Medien inklusive Social Media und Influencern bis hin zu Anforderungen und Nutzung von Einkaufsstätten (online und offline). www.responsio.eu

Für den Umfrageteil „Bevölkerung“ stehen circa 4.000 CAWI-Interviews (Computer Assisted Web Interview) zur Verfügung, die repräsentativ für die deutschsprachige Online-Bevölkerung im Alter von 20 bis 69 Jahren sind. Der Studienteil „Exklusiv-Käufer“ umfasst rund 5.000 Interviews, repräsentativ für die deutschsprachige Online-Bevölkerung im Alter von 20 bis 69 Jahren, die bereit ist, mehr als 1.000 Euro für eine Armbanduhr auszugeben.

Suchbegriff eingeben und Enter drücken