Georges Kern (CEO Breitling) über Erfolg und Nachhaltigkeit

Auf der Inhorgenta 2025 war Breitling zwar nicht als Aussteller zu Gast – aktuell wartet die Marke hinsichtlich einer Messe-Beteiligung noch auf ein passendes Format –, aber CEO Georges Kern gab sich ein kurzes Stelldichein für einen Watch Talk mit Gisbert Brunner und ein Interview mit Insight Luxury.

(Bild links: Antje Heepmann (Insight Luxury) und Georges Kern (CEO Breitling))


Insight Luxury: Wann waren Sie das letzte Mal auf der Inhorgenta?

Georges Kern: Ich glaube, das war vor 20 oder 25 Jahren, als ich hier in Deutschland Geschäftsführer von Tag Heuer war. Das ist wirklich sehr, sehr lange her.

IL: „Swiss Leader of the Year 2024“, Breitling ist auf Platz 6 im Ranking „Die besten Arbeitgeber der Schweiz“ (Platz 1 unter den Uhrenmarken). Was macht Breitling, was machen Sie anders als andere Uhrenmarken?

GK: Wir sind erfolgreich. Die Mitarbeiter wollen zu erfolgreichen Firmen und Kunden, wollen Produkte von erfolgreichen Marken kaufen. Die Mitarbeiter wollen Fun haben, sie wollen in einem dynamischen Umfeld arbeiten, sie wollen viele Tore schießen.

Und ich glaube, das haben wir in den letzten Jahren geboten. Und das werden wir auch hoffentlich in den nächsten Jahren bieten.

IL: Sie sind bekannt dafür, dass Ihnen das Thema Nachhaltigkeit sehr am Herzen liegt. Wie geht das einher mit der Welt des Luxus, in der es ja bekanntlich um Dinge geht, die eigentlich niemand benötigt?

GK: Luxus und Nachhaltigkeit schließen sich nicht aus. Ich glaube, das Allerwichtigste ist, dass natürlich kein Kunde eine Uhr kauft, weil sie nachhaltig ist. Dass nur dieses Argument wichtig ist, das stimmt natürlich nicht. Am Ende des Tages muss die Marke cool sein, das Design und die Qualität toll.

Aber es gibt sicherlich Kunden, die eine Marke nicht kaufen, wenn die Marke nicht nachhaltig ist. Unser Hauptthema durch unsere Surfer Kelly Slater und andere ist Plastik in den Ozeanen. Daran arbeiten wir sehr stark.

Wir wollen im Prinzip auch eine plastikfreie Manufaktur in La Chaux-de-Fonds werden. Und das ist ein Thema. Wir sind keine Aktivisten. Auf keinen Fall. Aber ich glaube, wir können einen konstruktiven Beitrag leisten. Nicht nur dadurch, was wir tun, sondern auch durch den Einfluss, den unsere Kunden in diesem Umfeld haben, um aus diesem Planeten besseren Planeten zu machen.